Bearbeiten - Johann Philipp Fuchs von Bimbach (1567/68-1626)
 

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Johann Philipp Fuchs von Bimbach (1567/68-1626)

Condottiere oder Reichspatriot?


Bücher aus Bayern   Autor: Tittmann Alexander
Herausgeber: Gesellschaft für fränkische Geschichte
Verlag: Verlag Ph.C.W. Schmidt
ISBN: Z000000825 ()
Erscheinung: 2024
Seiten: 370

Johann Philipp Fuchs von Bimbach war Angehöriger der reichsritterschaftlichen Familie der Füchse von Bimbach mit Sitz in Möhren (heute Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen). Er wurde 1567/68 geboren und lebte bis 1626. An der Universität Padua studierte er offiziell Rechtswissenschaften, nutze den Aufenthalt aber wohl vor allem zur Vertiefung seiner mathematischen Kenntnisse, die später zu seinem Ruf als hervorragender Artillerieoffizier beitrugen.
Obwohl er Erstgeborener war, trat er nicht in die Nachfolge seines Vaters in Pfalz-Neuburgischen Diensten an, sondern schlug eine militärische Laufbahn ein und kämpfte als Hauptmann bayerischer Kreistruppen Ende des 16. Jahrhunderts in Ungarn gegen die Türken. Anschließend wechselte er in die Dienste der Markgrafen Georg Friedrich und dann Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach. Er war auf verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt, hatte bald aber auch die führende Stellung in der Ansbacher Regierung als Direktor des Geheimen, Hof und Kammerrats inne. In dieser Funktion hatte er maßgeblichen Anteil an der Gründung der protestantischen Union am 15. Mai 1608 in Auhausen. Spätestens mit dem Jülicher Erbfolgekrieg 1610 wurden aber die Unterschiede in der politischen Haltung zwischen Fuchs und seinen Dienstherren immer größer: Während der Markgraf klar auf Konfrontationskurs zur katholischen Seite ging, setzte Fuchs auf Ausgleich zwischen den sich verändernden Fronten. Dies führte nicht nur zum Verlust seiner führenden Position in der Ansbacher Politik, sondern spätestens 1614 auch zu einem heftigen Zerwürfnis mit Joachim Ernst. Statt seiner wurde nun dessen Bruder, Markus Christian von Brandenburg-Bayreuth, neuer Dienstherr für Fuchs. Nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges trat er, zunächst als Oberbefehlshaber der Artillerie, in die Dienste des Kaisers. Nach seiner Entlassung 1622 übernahm er schließlich 1625 als General den Oberbefehl über das Heer König Christians IV. von Dänemark. Dieser nahm gegen den ausdrücklichen Rat von Fuchs am 27. August 1626 bei Lutter am Barenberge die Schlacht gegen die überlegenen Ligatruppen unter Tilly an. Bei dieser Niederlage der dänischen Truppen fand auch General Fuchs den Tod. Er war aber nicht nur Militär, sondern auch Diplomat und engagierte sich immer wieder für Versuche friedlicher Lösungen im großen Krieg.
Die Arbeit bietet nicht nur die erstmalige quellenbasierte Darstellung der Biographie von Johann Philipp Fuchs, sondern die umfassende Vorstellung einer Persönlichkeit aus der zweiten Reihe, die trotzdem ganz wesentlich an den politisch und militärisch wichtigen Entscheidungen im Vorfeld und den ersten beiden Phasen des Dreißigjährigen Krieges beteiligt war.

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