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Bertoldshofen

St. Michael


Bücher aus Bayern   Autor: Schnell Hugo
Verlag: Schnell & Steiner
ISBN: B0000BNGEN ()
Erscheinung: 1979
Seiten: 16

Orts- u. Baugeschichte. Bertoldshofen, im Mittelalter Perhtoldshoven genannt, d. h. bei den Höfen Berchtolds, liegt im engen Tal der Geltnach und an der Straße Marktoberdorf-Schongau.

Bertoldshofen scheint als Ausbausiedlung von Marktoberdorf (8.i9. Jh.) entstanden zu sein.
Nach Chr. Frank war hier ein fränkischer kischer Grafschaftshof.    Schon früh dürfte die bischöfliche Kirche von Augsburg hier begütert und mit Gerichtshoheit ausgestattet gewesen sein. Die Gerichtsbarkeit wurde vom Hochstiftsvogt ausgeübt. Nachdem die Hochstiftsvogtei durch König Rudolf 1276 ans Reich gezogen war, waltete hier des Gerichtes der königliche Landvogt von Oberschwaben. Auf der Burg von B. (gelegen auf dem Schloßberg östlich der Geltnach) saß in der ersten Hälfte des 14. Jh. das hochstiftische Ministerialengeschlecht der Fraß. 1366 übergab der Bischof die Burghut zu B. an Konrad v. Freyberg, Viztum zu Lichtenberg a. L. Die Burg ging noch im Mittelalter wahrscheinlich durch Brand zugrunde. Zur Verwaltung der zur Feste B. gehörigen hochstiftischen Güter setzte der Bischof zunächst einen Propst nach B. Doch schon 1388 wird B. vom Vogt zu Nesselwang mitverwaltet und schließlich der Vogtei (dem Pflegamt) Marktoberdorf unterstellt. Bertoldshofen wurde im 18. Jh. durch seine Antonius-Wallfahrt berühmt. Als das Augsburger Hochstift für den Salztransport über Oberdorf nach Kempten 1769/73 eine Salzstraße angelegt hatte, entstand in Bertoldshofen eine Abgabestelle für Weggeld. 1979 betrug die Einwohnerzahl 920. Inzwischen erfolgte die Eingemeindung nach Marktoberdorf.

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