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Lechbruck

Die Pfarrkirche zu Lechbruck


Bücher aus Bayern   Autor: Pörnbacher Hans, Brandl Anton
Verlag: Schnell & Steiner
ISBN: 3795442311 ()
Erscheinung: 2006
Seiten: 28

DIE PFARRKIRCHE ZU LECHBRUCK

Geschichte «und Bauzeit. Das alte Flößerdorf Lechbruck (seit 1929 erinnert am Brückenkopf ein schönes Denkmal von Prof. M. Hoene, München, nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges 1953 wieder erneuert, an den ausgestorbenen Erwerbszweig), bestehend aus den beiden alten Gemeinden Lech und Lechbruck und aus vielen Einzelhöfen, die durchschnittlich älter sind als die Siedlungen am Lech selbst, war bis 1779 im Pfarrverband des benachbarten Bernbeuren (vgl. Führer von Bernbeuren). Die erste Kirche erhielt es 1616; sie stand im südlichen Teil des Friedhofs (erwiesen u. a. durch einen Plan des Jakob Heigl, Bernbeuren, von 1757). Die infolge des blühenden Floßhandels anwachsende Bevölkerungszahl erforderte eine eigene Seelsorge, die seit 1670 ein Hilfsgeistlicher von Bernbeuren ausübte; 1682 erhielt Lechbruck einen ortsansässigen Kaplan (der alte, 1967 durch ein Pfarrheim ersetzte Pfarrhof zeigte auf einem Balken des Inneren die Jahreszahl 1683!). Um 1724 scheinen an der alten Kirche größere Veränderungen stattgefunden zu haben; wir haben den Aufriß eines neuen gefälligen Turmes von Ambros Heldrich aus Lechbruck und Thomas Windt von Bernbeuren, außerdem den Voranschlag für eine neue Kanzel (Paulus Pfeiffer von Bembeuren), doch ist sicher die Kirche damals auch nach Westen erweitert und noch stärker barockisiert worden. Sie war auch Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau am Lech": das ursprüngliche Gnadenbild, eine Gliederfigur in Brokatkleidung, 1858 entfernt, steht seit 1942 wieder auf dem Hochaltar; an die frühere Wallfahrt, die heute nur mehr lokale Bedeutung hat, erinnern Votivbilder und Votivgaben in der Kirche. Der hochstiftliche Steuerkassier Joh. Gg. Knappich (um 1670 — 1746) stiftete ein Benefizium in seinem Heimatort; 1779 wurde dieses zur Pfarrei erhoben durch Fürstbischof und Kurfürst Klemens Wenzeslaus von Augsburg und Trier. Die bestehende Kirche wurde 1785 (10. Sept.) durch den Blitz schwer beschädigt, namentlich der Turm. Infolge der Rührigkeit und Freigebigkeit der Kirchenpfleger Joh. Gg. Schwarzenbach (1717 — 1801, Bäckermeister) und Franz Ott (1722-1807) schritt man, lebhaft unterstützt vom hochstiftli-chen Propst Rösch In Füssen, zum Bau einer völlig neuen Kirche am Nordende des „Büchel". Ein Füssener Baumeister Benedikt Nigg (der vorher die Kirche in Stötten a. A. zur allgemeinen Unzufriedenheit erweitert hatte), wurde energisch abgelehnt und der Neubau dem Joh. Ant. Geisenhof aus Pfronten übertragen.

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