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Die bayerische Stadt im Mittelalter und Neuzeit
Altbayern Franken Schwaben
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Autor: Bosl Karl Verlag: Verlag Friedrich Pustet ISBN: 3791711822 () Seiten: 404 |
Der vorliegende Sammelband faßt Vorträge, Studien und Aufsätze des großen bayerischen Historikers Karl Bosl zusammen, die vergleichend und typologisierend belegen, daß im historischen Bayern alle deutschen und europäischen Siedelund Stadtformen idealtypisch vertreten und alle Grundfunktionen und Grundelemente der deutschen und europäischen Stadt angelegt sind.
So gibt es im bayerischen Teil der Germania Romana die bekannten Römerstädte wie Augsburg, Passau, Regensburg, die sich im Übergang zum Mittelalter durch Schrumpfung zum (fränkischen) Burgstadttypus wandelten. Im Bereich der Germania Libera, des freien Germaniens, entsprechen diesem Typ u. a. gewachsene Städte wie Würzburg, Aschaffenburg und Bamberg. Der Idealtyp der »Burgstadt« schließt damit die von Max Weber offengelassene Lücke zwischen Römerstadt und salisch-stau- fischer Gründungsstadt.
Die Welle der Stadtgründungen setzt im 11. Jahrhundert ein. Sie bringt so mächtige Städte hervor wie Nürnberg und Bamberg, die fränkischen und schwäbischen Reichsstädte, die altbayerischen Residenzstädte - nicht zuletzt die Landeshauptstadt München - und die Bischofsstädte, etwa Freising, Passau und Bamberg. Zu den Römer- und Mutterstädten, zu den Burg- und Gründungsstädten treten im Lande schließlich noch die Märkte, die Minderformen der Kümmerstädte.
Die hier veröffentlichten Einzelstudien realtypischer Beispiele des urbanen Bayerns vermitteln, wenn sie auch eine systematische Gesamtuntersuchung nicht ersetzen, doch einen Gesamteindruck des vielfältig gegliederten bayerischen Idealtypus der deutschen und europäischen Stadt, ihrer Kultur und Mentalität. Sie zeigen den Wandel Bayerns vom Agrarland mit zentralen Städten zur urban-industriellen Städtelandschaft mit Agrarinseln.
KARL BOSL, Dr. phil., Prof, (em.), geb. 11.11.1908.1953-19600. Prof, für mittelalterliche und Landesgeschichte an der Universität Würzburg; 1960- 1977 o. Prof, für Bayerische Landesgeschichte an der Universität München; 1977 Karl-Schurz-Professur in Wiscon- sin/Mass.; Mitglied zahlreicher in- und ausländischer Akademien.
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