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Kelheim - Befreiungshalle

Bücher aus Bayern   Autor: Fischer Manfred F.
Verlag: Bayerische Verw. d. staatl. Schlösser, Gärten u. Seen
ISBN: B0024QORZM ()
Erscheinung: 1991
Seiten: 40

GESCHICHTE

Die Bedeutung und die Geschichte der Befreiungshalle in Kelheim lassen sich nur aus der Gedankenwelt ihres Gründers, König Ludwig 1. von Bayern, beurteilen. Sie verdankt ihre Entstehung jener spezifisch romantisch-vaterländischen Begeisterung des Wittelsbacher Monarchen, welche in Bayern eine ganze Gruppe von Monumentalbauten ähnlicher Sinngebung hervorgebracht hat: Gedenkstätten und Ehrentempel, die das Gedächtnis an verdiente Männer des eigenen Volkes und der ganzen Nation wachhalten sollten. In der Residenzstadt München wurden zu diesem Zwecke die Ruhmeshalle, das Siegestor und die Feldherrnhalle errichtet, dem Andenken an die Taten der Männer Bayerns gewidmet. Seit 1807 bestand die Planung für die Walhalla, die, später in der Nähe von Regensburg erbaut, als Ehrentempel der ganzen deutschen Nation dienen sollte. Aus dem gleichen Geiste entstand schließlich die Befreiungshalle in Kelheim, zur Erinnerung an die Einigung aller deutschen Stämme nach dem Abschütteln der napoleonischen Fremdherrschaft.

Im Jahre 1836 soll dem König der erste Gedanke zu diesem Bau gekommen sein, als er in Griechenland, auf den Trümmern des antiken Tiryns stehend, das Schicksal des griechischen mit dem des deutschen Volkes verglich. Damals soll er den Entschluß gefaßt haben, ein Denkmal zur Erinnerung an die Kämpfe Deutschlands gegen das Napoleonische Joch zu errichten. Der Auftrag, die ersten Pläne zu fertigen und einen geeigneten Bauplatz zu finden, ging an Friedrich von Gärtner, der den König auf dieser Reise begleitet hatte.

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