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Das jüdische Museum München

1989 bis 2006 - ein Rückblick


Bücher aus Bayern   Autor: Heusler Andreas, Ohlen Eva
Verlag: Stadtarchiv München
ISBN: 0000000118 ()
Erscheinung: 2006
Seiten: 95

Geleitwort

Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München

Ein Museum, das sich mit der Geschichte der Juden in München, ihrer Religion und ihrer Kultur und nicht zuletzt auch mit ihren prägenden sozialen, kulturellen und ökonomischen Einflüssen beschäftigt: Das ist die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung" beschämend lange schuldig geblieben. Weder die einschlägigen Einzelausstellungen des Stadtmuseums noch die Projekte des Stadtarchivs oder die Aktivitäten des Kulturreferats konnten darüber hinweg täuschen, dass jüdische Geschichte und jüdisches Leben in München bis in die 1990er Jahre nur unzulänglich dargestellt wurden. Dabei war der Ruf nach einem Jüdischen Museum in München schon damals keineswegs neu. Bereits der 1985 verstorbene Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Dr. Hans Lamm, war mit diesem Anliegen wiederholt an die Öffentlichkeit getreten, hatte sogar einen Jüdischen Museumsverein ins Leben gerufen. Ein nennenswerter Fortschritt konnte in der Museumsfrage bis in die ausgehenden 1980er Jahre allerdings nicht erzielt werden.

Erst als Richard Grimm, der langjährige Mitarbeiter von Dr. Hans Lamm, im Sommer 1989 sein Privatmuseum in der Maximilianstraße eröffnete, begann die Idee eines Jüdischen Museums in München Gestalt anzunehmen. Gleichwohl war die anfängliche Skepsis groß. Ein Nichtjude als Leiter eines Jüdischen Museums war zweifellos eine Besonderheit. Auch schien die ambitionierte Etikettierung „Museum" für die knapp 30 qm große frühere Dienstbotenwohnung allzu ehrgeizig. Durch enormes Engagement und Stehvermögen, durch konsequentes und hartnäckiges Festhalten an der Vision einer „großen Lösung", durch interessante und abwechslungsreiche, solide und seriös gestaltete Ausstellungen und vor allem auch durch seine stetige Präsenz, Aufmerksamkeit und aufrichtige Freundlichkeit ist es Richard Grimm aber schnell gelungen, Vertrauen, Zustimmung und Anerkennung zu gewinnen. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte er sein kleines Jüdisches Museum zu einer auch international angesehenen Münchner Institution, zu einer gefragten Anlaufstelle für jüdische Besucherinnen und Besucher aus aller Welt ebenso wie für ein interessiertes nichtjüdisches Publikum, das hier Gelegenheit fand, sich fundiert mit Geschichte, Alltag und Brauchtum, Kultur und Religion des Judentums auseinander zu setzen.

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in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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