Dies ist die erste umfassende Arbeit zur Geschichte der Allianz, des größten deutschen Versicherungsunternehmens in den Jahren 1935 bis 1945. Der Autor, ein international angesehener Fachmann für die deutsche Wirtschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, beschreibt die Organisation des Versicherungswesens im Dritten Reich und stellt vor diesem Hintergrund das Verhältnis der Allianz und der gesamten Versicherungswirtschaft zum Nationalsozialismus dar. Gerald D. Feldmans Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Unternehmensgeschichte, zugleich ein brillanter Beitrag zur Zeitgeschichte.
Das Buch untersucht ein wichtiges Kapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der Allianz während der Spätphase der Weimarer Republik und der Zeit des Dritten Reiches bis zur frühen Bundesrepublik. Insbesondere werden die Beziehungen zwischen dem größten Versicherungsunternehmen Deutschlands und dem NS-Staat beleuchtet. Dabei geht es auch um die zur Zeit kontrovers diskutierten Fragen des Entzugs jüdischer Vermögenswerte und der Politik der Wiedergutmachung in der Bundesrepublik Deutschland.
Behandelt werden folgende Themen:
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die Beziehungen zwischen Repräsentanten der Allianz und der nationalsozialistischen Führung
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die Gleichschaltung der Versicherungswirtschaft
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Geschäftskontakte mit SS und NSDAP
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die Entwicklung des Unternehmens
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der Umgang der Allianz mit jüdischen Mitarbeitern und Kunden
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die «Reichskristallnacht» und die Versicherungswirtschaft
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die Ausdehnung der Geschäftstätigkeit im Zweiten Weltkrieg und das Versicherungsgeschäft in den besetzten Ländern
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Entnazifizierung und Entschädigung nach dem Zweiten Weltkrieg
Gerald D. Feldman, geb. 1937, ist Professor für Geschichte an der University of California in Berkeley, USA. Im Verlag C.H.Beck erschien (zus. mit Lothar Gall, Harold James, Carl L. Holtfrerich, Hans E. Büschgen) Die Deutsche Bank 1870-1995 (1995), Hugo Stinnes, Biographie eines Industriellen 1870-1924 (1998).