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Von Senefelder zu Daumier

Die Anfänge der lithographischen Kunst


Bücher aus Bayern   Herausgeber: Henker Michael, Scherr Karlheinz, Stolpe Elmar
ISBN: 3598108044 ()
Erscheinung: 1988
Seiten: 260

EINFÜHRUNG

Bis heute beruhen sämtliche Flachdrucktechniken weitgehend auf den chemischen und physikalischen Prinzipien einer Erfindung, die der Bayer Aloys Senefelder 1796/98 in München gemacht hatte: das lithographische Druckverfahren. Bereits im Jahre 1800 kam es auf Betreiben des m Offenbach tätigen, aus hugenottischer Familie stammenden Musikverlegers Anton Andre (1775 - 1842) nach Frankreich, wo noch im selben Jahr eine lithographische Druckerei m Paris eröffnet wurde. Andere europäische Hauptstädte folgten bald diesem Beispiel. Napoleon selbst zeigte großes Interesse an dem neuen Reproduktionsverfahren. So schickte er eine Kommission von Stabsoffizieren, der auch Dominique-Vivant Denon (1747 - 1825), der Generaldirektor der französischen Museen, angehörte, nach München, die sich von Senefelder in dessen Werkstatt unterweisen ließ. Die Ausgangsidee der Erfindung war es gewesen, ein wirtschaftlicheres Verfahren des Musiknotendrucks zu entwickeln, das den aufwendigen und zeitraubenden Druck von der Kupferplatte ersetzt. Dementsprechend erfolgte die erste wirtschaftliche Nutzung auch auf diesem Gebiet, in Anton Andres Musikahenverlag m Offenbach. Das Königreich Bayern bediente sich ab 1808 der neuen Technologie zur Erstellung eines nach französischem Vorbild angelegten Steuerkatasters des gesamten Staatsgebietes zum Druck von Pässen und Formularen. Zu diesem Zweck wurde bei der Steuerkommission eine eigene staatliche lithographische Druckerei eingerichtet, der Senefelder seit 1809 als Inspektor vorstand.

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