Liebe/r
schau mal, was für ein Buch ich entdeckt habe!
Schöne Grüße
Augsburgs wasserreicher Stadtteil
Herausgeber: Kubak Ulrich R.J., Häußler Franz Verlag: Context Verlag ISBN: 3939645680 () Erscheinung: 2013 Seiten: 168 |
Trinkwasser prägt die Geschichte der 1910 eingemeindeten, einst bayerischen Meringer Au
Seit dem Jahr 1910 ist Siebenbrunn ein Stadtteil von Augsburg. Bis damals hieß dieser Ort Meringerau, seit 1818 war er eine Landgemeinde. Zuvor hatten die Wälder und Wiesen der Meringer Au zum östlich des reißenden Gebirgsflusses Lech gelegenen Dorf Mering gehört. Obwohl die Meringer Au am westlichen – also schwäbischen – Ufer lag, gehörte diese lange unbesiedelte Auenlandschaft bis zur Eingemeindung nach Augsburg zu Altbayern. Äußerst wertvoll war die Meringer Au schon damals: Für Augsburg, weil dort die klaren Quellen sprudelten, aus denen die Reichsstadt einen Großteil ihres Trinkwassers gewann. Für Bayern, weil es für seine Rechte an diesem Wasser jahrhundertelang viel Geld aus der reichen schwäbischen Reichsstadt pressen konnte.
1804 wurde die Meringer Au zur Kultivierung freigegeben. Neben kleineren landwirtschaftlichen Anwesen entstanden fünf Gutshöfe mit schlossähnlichen Herrenhäusern. Später erbaute man eine Textilfabrik und eine Arbeiterkolonie, zwei Schulhäuser sowie beliebte Ausflugsgaststätten. Das Militär richtete einen Schießplatz ein. Siebenbrunn wuchs bis auf 700 Einwohner an, ehe eine rückläufige Bewegung einsetzte.
Seit 1835 erwarb Augsburg ein Anwesen und ein Grundstück nach dem anderen, um das für die Stadt so kostbare Trinkwasser zu schützen. Die meisten Bauten wurden abgerissen, die Flächen rekultiviert. Heute zählt der Augsburger Stadtteil Siebenbrunn weniger als 100 Einwohner. Wichtig ist er dennoch: Die Stadtwerke Augsburg schützen die dortigen Trinkwasserquellen mit hohem Aufwand, das gesamte Trinkwasserschutzgebiet liegt im artenreichen „Stadtwald Augsburg“, Bayerns größtem Naturschutzgebiet außerhalb der Alpen. Franz Häußler beschreibt die Geschichte und Gegenwart des wasserreichen Siebenbrunn. Der Stadthistoriker hat dafür bislang noch nicht publizierte Quellen ausgewertet.
Ein Service von litera-bavarica