Zwischen Tatkraft und Verblendung - Fuchshuber-Weiß Elisabeth
 

Publikationen

Zwischen Tatkraft und Verblendung

Der Richard Wagner Verband München in der »Hauptstadt der Bewegung« 1933 bis 1945

Autor Fuchshuber-Weiß Elisabeth
Verlag Allitera Verlag
Seiten 296
Gattung Historisches Sachbuch
Themenbereich Historisches
Epoche 1900–1945
Personen Wagner Richard, Wagner Siegfried
Ort München
Regierungsbezirk Oberbayern
Suchbegriff Fliegender Holländer
ISBN | EAN 3962332634 | 9783962332631
Bibliotheksbestand BV047259937 Bayerische Staatsbibliothek
ErschienenMärz 2021

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»Mit Frauenherzen ist es meiner Kunst immer noch ganz gut gegangen …« - dieses Bekenntnis Richard Wagners ermutigte seine Anhängerinnen, 1909 den Richard Wagner Verband deutscher Frauen zu gründen. Er sollte mit seinen Ortsgruppen die bereits bestehende Stipendienstiftung finanziell unterstützen, um Bedürftigen aller Stände den Besuch der Festspiele in Bayreuth zu ermöglichen. Wie erfüllte die Ortsgruppe München zwischen 1933 und 1945 diesen Auftrag? Beflügelt von dem Willen, in der »Hauptstadt der Bewegung« dem »Bayreuther Geist« zu dienen, schlossen die Verbandsfrauen aus dem Kulturbürgertum eine enge Allianz mit hohen NS-Repräsentanten vor Ort und holten renommierte Referenten und Künstler in ihre Vortrags- und Musikabende. Hier wurde ein völkisch-nationalistisches Wagnerbild zelebriert; die gleichgeschaltete Lokalpresse applaudierte. Vom Regime mit Gunst und Geld bedacht, stieg der Verband rasch zum angesehenen Kulturfaktor der Landeshauptstadt auf. Mit seinen Veranstaltungen unterstützte er nicht nur die Stipendienstiftung, sondern wurde gleichzeitig zum Propagandisten und Multiplikator der NS-Musikpolitik, bis Bombenkrieg und Untergang das Bündnis beendeten. 1953 stellte sich der Ortsverband München neu auf. Die vordergründig von Tatkraft geprägten NS-Jahre des Verbands entpuppen sich im Rückblick als ein durch Verblendung belastetes Jahrzwölft. Das Buch erhellt anhand zum Teil erstmals erschlossener Quellen einen bisher weitgehend unbeachteten Ausschnitt des Münchener Musiklebens.

  1. Vorbemerkung
     
  2. Entwicklungslinien bis 1933
    2.1 Der Richard Wagner Verband Deutscher Frauen (e.V.) und die Münchener Ortsgruppe
    2.2 Elisabeth Wölfels Weg zur Ortsvorsitzenden
     
  3. Wiederaufbau der Münchener Ortsgruppe 1933/34
     
  4. Grundzüge des Verbandslebens
    4.1 Satzungsbestimmungen
    4.2 Mitglieder ar beit
    4.3 Mitgliederentwicklung
    4.4 Finanzen
     
  5. Die Arbeit der Ortsgruppe bis 1939
    5.1 Die erste Veranstaltungsrunde 1934
    5.2 Veranstaltungen der Folgejahre bis 1939
          »Mitgliederabende« im Präsidentenpalais
          Weiterarbeit am Bayreuther Gedanken
             Engagement im Doppeldienst
             Gedenken für »Alt-Bayreuth«
          Gemeinschafts-Lesestunden
    5.3 Im Zenit: die Reichstagung im Mai 1938
    5.4 Gerangel hinter den Kulissen
          Der Rathaussaalkonflikt
          Fliegender Holländer oder Holledauer Schimmel?
    5.5 Glückloses Glück - kein Gedenken für Siegfried Wagner
    5.6 Resonanz in den lokalen Feuilletons
     
  6. Topografie der Münchener Wagnerpflege
     
  7. Das Aufgabenfeld Stipendienstiftung
    7.1 Wagner für alle »Volksgenossen«?
    7.2 Die Bearbeitung der Stipendienanträge
    7.3 Streit um die Stiftungsführung.
     
  8. Zwänge in Kriegszeiten 1939-1945
    8.1 Kulturarbeit als Balanceakt
          »Liebeswerk« für die Wehrmacht
           Festhalten am Gewohnten?
           Erosionen und Einschnitte
               Rückzug der Stadt
               Reduzierte Verbandswerbung
               Sparjubiläum »60 Jahre Parsifal«
               Todesfälle
    8.2 Reaktionen auf die verschärfte Kriegslage
          Kriegsrhetorik und verstärkte Kulturarbeit
          »Ungunst der Verhältnisse«
    8.3 Durchhaltesyndrom im Endstadium
          Letzter Schulterschluss mit einem NS-Repräsentanten
          Jubiläumsfeier ohne Perspektive
          Stillstand der Verbandsarbeit
     
  9. Die Vorsitzende Elisabeth Wölfel ab 1933/34
    9.1 Zugewinne und Einbußen im Privaten
    9.2 Erfolge und Rückschläge im »Dienst der guten Sache«
    9.3 Die Vorsitzende und >ihr< Ortsverband Aufbau und Ende einer symbiotischen Beziehung
     
  10. Resümee: eine Erfolgsgeschichte?
    10.1 Der rasche Aufstieg im passenden Umfeld
    10.2 Erfolgsgarantie: der Pakt mit dem NS-System
            Völkisch-nationalistische Musikpflege
            Braune Flecken im topografischen Design
            Stillschweigen zu antisemitisch motiviertem Unrecht
            Verrat am Wagnerdirigenten Hermann Levi
            Gegenseitige >Gefolgschaftstreue< mit fatalen Folgen
    10.3 Schadens- statt Erfolgsbilanz: Das verdorbene Jahrzwölft
     
  11. Anhang
    11.1 Quellenverzeichnis
            Archive
            Gedruckte Quellen
    11.2 Literaturverzeichnis
    11.3 Abbildungsnachweis
    11.4 Personenregister

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