Die Kelten in Bayern - Schußmann Markus
 

Publikationen

Die Kelten in Bayern

Archäologie und Geschichte

Autor Schußmann Markus
Verlag Verlag Friedrich Pustet
Seiten 400
Epoche Vor- und Frühgeschichte
Regierungsbezirk Oberbayern
Suchbegriff Kelten
Buchart Broschüre
ISBN | EAN 3791730932 | 9783791730936
ErschienenSeptember 2019 (Regensburg)

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Die Kelten gehören zu den bedeutenden Völkerschaften der Antike und waren Zeitgenossen der alten Griechen, Römer und Etrusker. Sie besiedelten weite Teile Alteuropas, ihre Kultur entstand aber in Mitteleuropa – mit einem bedeutenden Schwerpunkt in Bayern. Von hier aus breiteten sie sich über den Kontinent aus und waren mal gefürchtete Feinde, mal friedliche Nachbarn und Handelspartner der Mittelmeervölker. Oft genug übernahmen dabei auch die Hochkulturen keltische Kulturleistungen; mehr als einmal war ihr Eingreifen in die Geschicke der antiken Welt von anhaltender Wirkung. Dieser reich bebilderte Band stellt Geschichte und Kultur der Kelten in Bayern umfänglich, detailliert und anschaulich dar und knüpft sie an die räumlich, kulturell und zeitlich übergeordneten Zusammenhänge an.

Markus Schußmann, Dr. phil. habil., geb. 1971, ist Privatdozent für Prähistorische Archäologie an der FU Berlin; Grabungsleiter am Staffelberg.

2. Auflage, 2020

VORWORT DER HERAUSGEBER 

EINFÜHRUNG

WIRKLICH KELTEN? 

QUELLEN

  • Die antiken Autoren
  • Die Archäologie

GESCHICHTE DER FORSCHUNG

  • Die frühe Forschung
  • Namen mit Klang: Hallstatt und La Tene
  • Chronologische Studien
  • Siedlungsarchäologie

ARCHÄOLOGIE UND GESCHICHTE

  • Die Hallstattzeit
  • Die Frühlatenezeit
  • Die mittlere und späte Latenezeit
  • Der Alpenfeldzug
  • Der Döttenbichl bei Oberammergau
  • In der römischen Provinz
  • Nachhall in römischer Zeit

AUSSEHEN, WESEN UND GESELLSCHAFT - DlE KELTEN IN ANTIKER
ÜBERLIEFERUNG UND ARCHÄOLOGISCHEM KONTEXT

  • Schriftquellen
  • Tracht und Schmuck
  • Kriegshandwerk und Bewaffnung
  • Das keltische Schwert
  • Lanzen
  • Schleudern, Pfeil und Bogen
  • Dolche
  • Schilde
  • Helme
  • Panzer

SIEDLUNGSWESEN

  • Einfache und offene Siedlungen
  • Die Gehöfte von Marktbreit
  • Das frühlatenezeitliche Dorf von Kirchheim
  • Palisadengehöfte und „Herrenhöfe"
  • Der Kyberg bei Oberhaching
  • Aiterhofen / Wolkshausen- Rittershausen
  • Niedererlbach
  • Enkering
  • Jahrsdorf / Befestigte Höhensiedlungen
  • Die Akropolis des Staffelbergs - natürlich geschützt
  • Donaustauf - Großbauprojekt über der Donau
  • Modellfall Landersdorf?
  • Der Hahnenberg im Nördlinger Ries
  • Der Eiersberg - Höhensiedlung in der „Kontaktzone“
  • Der Marienberg über Würzburg - Bayerns einziger „Fürstensitz"
  • Die Vogelsburg in der Mainschleife bei Volkach
  • Die Houbirg / Die Ehrenbürg
  • Veränderung der Siedlungsschwerpunkte 
  • Großsiedlungen
  • Altendorf und Berching-Pollanten
  • Stöffling, Egglfing, Steinebach und Germering
  • Oppida und Refugia
  • Das Refugium auf dem Schwanberg
  • Der Burgberg bei Heroldingen
  • Das Oppidum (?) von Passau
  • Die Fentbachschanze
  • Das Oppidum auf dem Staffelberg
  • Das Oppidum von Kelheim
  • Manching 
  • Spätkeltisches Landleben
  • Die Siedlung von Dörnach bei München
  • Die Siedlung von Greding-Großhöbing
  • Der Lamberg
  • Das „Problem" der Viereckschanze 
  • Die Viereckschanzen bei Holzhausen
  • Pocking-Hartkirchen
  • Laibstadt
  • Siedlungen der ausgehenden Latenezeit
  • Norische Verhältnisse
  • Hausbau

FERNBEZIEHUNGEN UND ELITE

  • Ältere Eisenzeit
  • Feuerböcke und Bratspieße aus Beilngries und Großeibstadt
  • Dolch mit Elfenbeingriff von Kinding-Ilbling
  • Bernsteincollier von Niedererlbach
  • Italische Figurine aus dem Nördlinger Ries
  • Griechische Keramik vom Würzburger Marienberg
  • Übernahme der Fibelmode
  • Südalpine Bronzesitula aus Seubelsdorf
  • Ostmediterranes Glas von der Ehrenbürg
  • Etruskische Bronzebecken aus dem Samsbacher Forst
  • Jüngere Eisenzeit
  • Silberfibeln aus Manching
  • Römisches Geschirr
  • Italische Gemmez
  • Hellenistische Glasgefäße

WIRTSCHAFTSLEBEN

  • Landwirtschaft / Schmiedehandwerk 
  • Hallstattdolch aus Eisen
  • Handwerkerdepot von Schweinthal
  • Feuerbock von Mörslingen
  • Bronzehandwerk
  • Bronzegefäße
  • Edelmetallschmiede / Münzwesen
  • Münzschätze
  • Glashandwerk
  • Töpferhandwerk
  • Töpferöfen
  • Keramikstempel
  • Andere Handwerke
  • Chirurgie
  • Ressourcennutzung und Handel
  • Infrastruktur
  • Maße und Gewichte
  • Schriftlichkeit und Graffiti

KUNST

  • „Hallstatt-Stil"
  • Früher Stil
  • Tier-, Vogelkopf- und Maskenfibeln
  • Parsberger Fibel
  • Ostheimer Fibel
  • Durchbrochene Gürtelhaken
  • Trense von Donauwörth
  • Linsenflasche von Matzhausen
  • Tonschnabelkanne von der Ehrenbürg
  • Schale von Thalmässing 
  • Waldalgesheimstil
  • Plastischer Stil
  • Schwertsti
  • Später Stil
  • Kleinplastiken aus den Oppida
  • Zweidimensionales Kunstschaffen

RELIGION 

  • Hallstattzeit
  • „Naturheilige" Orte - Brandopfer- und Scherbentrümmerplätze - Keramikdeponierungen
  • Kreisgräben und Gräberfelder
  • Tempelbezirke und Siedlungen
  • Frühlatenezeit 
  • „Kosbacher Altar"
  • „Kultschächte" und Flussopfer
  • Amulette und religiöse Bilder
  • Mittlere und späte Latenezeit
  • Bestattungsbrauchtum und Jenseitsvorstellungen im Wandel
  • Menschenopfer?
  • Tempel, Kultbilder und Weihungen 
  • Tierplastiken
  • Götter und Priester

EINE ALTE FRAGE ZUM SCHLUSS 

KELTISCHES ERBE 

ANHANG

  • Literatur
  • Register /Bildnachweis

Rezension

Schußmann Markus - Die Kelten in Bayern

Der an der Freien Universität Berlin als Privatdozent beschäftigte Archäologe Dr. Markus Schußmann veröffentlichte im September 2019 in erster Auflage ein Werk mit dem Titel „Die Kelten in Bayern: Archäologie und Geschichte“. Eine vergleichbar ausführliche Darstellung, welche die Kelten im benachbarten Baden-Württemberg beleuchtet, erschien 1981 mit dem Sammelband „Die Kelten in Baden-Württemberg“ von Kurt Bittel, Wolfgang Kimmig und Siegwalt Schiek. Mit seinem Werk stellt sich Markus Schußmann nun in die Reihe dieser Autoren und schließt eine Lücke, indem er den aktuellen Forschungsstand der Archäologie, Geschichte und Kultur der Kelten in Bayern in angemessener Weise einbezieht. Dies geschieht auf mehr als 400 Seiten und ist sowohl eine nach neuesten Erkenntnissen geordnete, als auch gut lesbare und ansehnliche Darstellung keltischer Geschichte. Schußmann bereichert sein Werk zudem durch Erfahrungen aus der Praxis, welche er durch die Leitung zahlreicher Ausgrabungen keltischer Höhensiedlungen und Befestigungsanlagen erweitern konnte.

Was den Inhalt des Buches anbelangt, so ist dieser kohärent aufgebaut. Diese Kohärenz verleiht dem Buch Struktur und bietet dem Leser einen einfachen Einstieg in die Thematik. Der Prähistoriker gliedert seine Darstellung dabei in zehn Kapitel. Die einleitenden Kapitel, in welchen die Geschichte des Keltenbegriffes wiedergegeben und die antiken literarischen und archäologischen Quellen dargestellt werden, die Forschungsgeschichte zusammengefasst sowie eine Übersicht über die Chronologie gegeben werden, stellen einen kurz formulierten, dennoch präzise abgefassten Überblick dar. Schußmann legt in seinem Werk den Fokus auf das Aussehen und die Struktur der Gesellschaft sowie das Siedlungswesen, er geht auf Grabbräuche ein und beleuchtet neben wirtschaftlichen Aspekten auch Kunst und Religion. Mit der Darstellung einfacher Gehöfte und Dörfer bis hin zu den bekannten Oppida Manching und Kelheim zeigt der Autor die Diversität keltischer Siedlungsformen auf. Weiterhin behandelt er ausführlich die Entwicklung der Grab- und Bestattungssitten von der Hallstattzeit bis hin zur Spätlatènezeit und legt ausführlich die Handelsbeziehungen der Kelten zu den Völkern des Mittelmeerraumes dar. Abschließend beleuchtet er die Herkunft der Bayern, weist dezidiert deren Identifikation mit den keltischen Boiern zurück und äußert sich mit Bedacht über eine mögliche keltische Teilhabe an der Ethnogenese des Volkes der Bayern. Ergänzt werden die Ausführungen Schußmanns mit 501 monochromen und farbigen Abbildungen, welche unter anderem Grabungs- und Befundpläne, topografische Skizzen, Rekonstruktionszeichnungen sowie Fotografien von Funden zeigen. Im Anhang der Darstellung findet sich eine äußerst umfangreiche Liste an verwendeter Literatur. Eine gezielte Suche nach bestimmten Themen wird jedoch dadurch erschwert, dass aufgrund fehlender Fußnoten kein unmittelbarer Bezug zu den jeweiligen Veröffentlichungen hergestellt werden kann. Der Verfasser legte den Fokus hier vermutlich mehr auf einen ungestörten Lesefluss als auf eine direkte Nachvollziehbarkeit anhand von Quellenangaben.

Das Buch von Markus Schußmann, das seit Juli 2020 bereits in zweiter, durchgesehener Auflage vorliegt, ist fraglos eine ausgewogene, äußerst anschauliche und sehr gut lesbare Darstellung und ein informatives Nachschlagewerk keltischer Archäologie, Geschichte und Kultur in Bayern.

 Matthias Brenninger

Diese Buchbesprechung hat uns die „Zeitschrift „Schönere Heimat“ zur Verfügung gestellt.

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