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Der Freistaat Bayern hat der Stadt München mit dem Alten Botanischen Garten eine historisch bedeutsame Grünanlage anvertraut. Seit über 70 Jahren ist nun das Baureferat der Landeshauptstadt München für Unterhalt und Pflege dieses Parks verantwortlich. Ein Gartendenkmal wie der Alte Botanische Garten ist ebenso sensibel zu behandeln wie ein Baudenkmal. Die Vegetation befindet sich in ständiger Veränderung und es bedarf sachkundiger Kenntnisse, die historischen Vorgaben und Planungsgedanken in der Gegenwart und für die Zukunft zu wahren und zu fördern. Mit der Beauftragung von Parkpflegewerken holen sich die Verantwort-
lichen fachkundige Unterstützung, um den Umgang mit einem Gartendenkmal in die bestmöglichen Bahnen zu lenken. Auch für den Alten Botanischen Garten wurde 2004 ein solches Parkpflegewerk beauftragt und ausgearbeitet.
In den letzten Jahren wurden die Maßnahmen umgesetzt. Neue Wege, Pflanzbeete und eine barrierefreie Erschließung sind nur einige der durchgeführten Arbeiten. Am schwierigsten gestalten sich in der Parkpflege Eingriffe in den Baumbestand, zur Sicherung des ursprünglich beabsichtigten Erscheinungsbildes. Gesunde Bäume können hierfür nicht geopfert werden. Dies wäre weder den Besucherinnen und Besuchern, noch den politischen Gremien, wie dem örtlichen Bezirksausschuss zu vermitteln.
Im Alten Botanischen Garten mussten nur die in den 80er Jahren ergänzten Eiben an einigen Stellen entnommen werden, um den Wildstauden und Frühlingsblühern wieder eine Entwicklungsmöglichkeit zu geben.
Der Alte Botanische Garten liegt wie eine Insel in der oft hektischen Innenstadt. Die Menschen können hier verweilen und durchatmen und sich entspannen. Diesen Ruhepunkt durch geeignete Fußgängerverbindungen mit den angrenzenden Quartieren zu verbinden ist besonders wichtig. Durch das neue Wohnquartier der Lenbachgärten konnte eine Fußwegverbindung nach Norden bis zu St. Bonifaz an der Karlstraße geschaffen werden.
Ein Erholungsraum in der Innenstadt, der eigentlich Anfang des 19. Jahrhunderts als botanisches Gartengelände geplant war und heute als eine öffentliche Grünanlage genutzt wird, kann auf vielfältige Weise betrachtet werden. Der 200. Geburtstag des Alten Botanischen Gartens sollte Anlass sein, seine bewegte Geschichte zu dokumentieren. Wir hoffen, dass diese Broschüre dazu beiträgt, das historische Verständnis und die entsprechende Wahrnehmung des Alten Botanischen Gartens bei den Leserinnen und Lesern zu fördern.

Rosemarie Hingerl
Berufsmäßige Stadträtin
Leiterin des Baureferates

Alter Botanischer Garten - ein Garten mit Geschichte

• Die Anfangsjahre
  • München wächst - die Stadterweiterung und der erste städtebauliche Wettbewerb
  • Botanischer Garten - Zeichen des neuen naturwissenschaftlichen Geistes des 19. Jahrhunderts
• Das Ausstellungsgebäude
  • Der Glaspalast - Mittelpunkt des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens
  • Der Glaspalast - Umplanungen und die Brandkatastrophe
  • Die Lücke nach der Zerstörung des Glaspalastes
•  Kriegsjahre und Nachkriegszeit
  • Weltkrieg und Wiederaufbau
  • Begehrlichkeiten - Planungen, die nicht realisiert wurden
  • Das Kinderhaus - ein Spielbereich in der Innenstadt
• Einbauten und Wiederaufbauten
  • Parkcafe
  • Kunstpavillon
  • Neptunbrunnen
  • Portal
  • Staccioliring
• Die Gegenwart - mit Ausblick in die Zukunft
  • Veränderung der Nachbarschaft - Lenbachgärten
  • Parkpflegewerk - Analyse und Entwicklungsziele
  • Die Umsetzung der Entwicklungsziel bis heute
  • Die Zukunft des Alten Botanischen Gartens
  • Anmerkungen/Abbildungsnachweis/Literatur