Das älteste bayerische Herzogsurbar - Heeg-Engelhart Ingrid
 

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Das älteste bayerische Herzogsurbar

Analyse und Edition

Autor Heeg-Engelhart Ingrid
Verlag C.H. Beck Verlag
Seiten 551
Buchart Broschüre
ISBN 3406104002
Erschienen1990 (München)

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EINLEITUNG

»Das älteste bayerische Herzogsurbar ... gehört in die Reihe der übrigen großen landesfürstlichen Urbare, wie sie im 13. Jahrhundert von den Habsburgern, den Görzern oder den Premys-liden im Rahmen des systematischen Ausbaus ihrer Landesherrschaft angelegt wurden«1; »Die im ältesten bayerischen Herzogsurbar auf Landesebene erzielte Leistung ist unbestritten. Sein Stellenwert wird gerade vor dem Hintergrund des Fehlens eines umfassenden Reichsurbars zur Zeit der Staufer erkennbar«*; »Das erste bayerische Herzogsurbar ermöglicht einen Überblick über die nutzbaren Besitzungen des Herzogs vor den großen Erwerbungen in der Mitte des 13. Jahrhunderts«3 — diese drei Zitate jüngster Forschung mögen genügen, den Stellenwert des ältesten Herzogsurbars für die bayerische Landesgeschichte und für Fragestellungen der Entwicklung von Landeshoheit und Territorium hervorzuheben. Angesichts dieser vielerorts betonten Bedeutung des ältesten Urbars und seiner Folgeurbare"1 muß es verwundern, daß bisher eine "Neubearbeitung dieser Quelle, die in den Monumenta Boica 36,1 der Mitte des vergangenen Jahrhunderts unzureichend ediert wurde5, nicht erfolgte.

Die vorliegende Untersuchung will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Das älteste Urbar soll im ersten Teil der Arbeit unter hilfswissenschaftlichen Fragestellungen untersucht werden6. Er gliedert sich im einzelnen in eine Beschreibung der Handschrift, trifft Aussagen zur komplizierten Überlieferungs-geschickte der Reihe der älteren herzoglichen Urbare, geht schließlich der Frage der Anlage von Urbaren vor dem spezifisch historischen Hintergrund des einsetzenden Territorialisierungs-prozesses des bayerischen Herzogtums nach und sucht das Problem der Datierung des ältesten Urbars neu aufzugreifen und weiterzuführen. Wo erforderlich, erweitert sich der Untersuchungsgegenstand auf die älteren fürstlichen Urbare unter Einbeziehung der Salbücher der Zeit Ludwigs des Bayern. In ihnen wird die Kontinuität und Änderung des herzoglichen Besitzstandes im Laufe eines Jahrhunderts sichtbar; damit waren sie auch für die im zweiten Teil der Arbeit vorgelegte Edition heranzuziehen. Diese liefert den in den Monumenta Boica 36,1 fehlenden Textapparat und die Sachanmerkungen mit der lange geforderten Identifizierung der Ortsnamen. Über Methode und Fragen der Edition informiert Kap. VI.

Geleitwort
Vorwort der Bearbeiterin
Einleitung
  1. Die Handschrift und ihre Beschreibung
    1. Einband, Supralibros, Exlibris
    2. Lagen, Pergament, Linierung, Schmuck
    3. Die Schreiber und die Anlage der Handschrift. Zur Frage ihrer Evidenthaltung
    4. Die Schrift des Herzogsurbars und der Urkunden der herzoglichen Kanzlei
    5. Die Schreiberfrage und das Kanzleipersonal
  2. Die Überlieferungsgeschichte der Handschrift
    1. Die Herzogsurbare bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts — ihre wechselseitigen Beziehungen und Verknüpfungen und ihr jeweiliger Aussagewert für eine Rekonstruktion der Serie der wittelsbachischen Güterverzeichnisse
    2. Die Aussagen aus den Archivalien bis zum Pri-mogeniturgesetz von 1506
      1. Die Nachträge im ältesten Herzogsurbar
      2. Der Aussagewert des Neuburger Kopialbuchs 14, des Neuburger Kopialbuchs 89 und des Archivales Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1568 für die Überlieferung der Urbare
    3. Die Salbiicher bis zum Archivstatut für das Äußere Archiv aus dem Jahre 1640
    4. Die älteren Herzogsurbare in Repertorien und einschlägigen Archivalien im 17. und 18. Jahrhundert
  3. Die »Entstehung« der bayerischen Herzogsurbare des 13. und der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts
    1. Methodische Überlegungen
    2. Die Aussagen der landesfürstlich-bayerischen Urbare im Hinblick auf ihre »Entstehung«
      1. Erhebung vor Ort
      2. Schriftliche Quellen: Vorläuferurbare und Urkunden
    3. Zur Rechtserheblichkeit der bayerischen Herzogsurbare
    4. Landesfürstliche Urbare im Osten, Süden und Südwesten des deutschen Sprachraums und ihre Terminologie
  4. Die Datierung des ältesten Herzogsurbars
    1. Überblick über die bisherige Forschung und ihre Methoden
    2. Die einzelnen Datierungskriterien
      1. Erwähnung von Personen
      2. Besitzgeschichtliche Kriterien zur Bestimmung des terminus post quem
      3. Besitzgeschichtliche Kriterien zur Bestimmung des terminus ante quem
      4. Besitzanfälle weltlicher Herrschaften von 1180 bis zum Ende der zwanziger Jahre des 13. Jahrhunderts und ihr Niederschlag im Urbar
    3. Zum Fehlen wittelsbachischer Güter und Rechte im Urbar, die aus anderen Quellen nachweisbar sind
    4. Zur Frage der »Unvollständigkeit« des ältesten Urbars aus heutiger Sicht, aufgezeigt am Beispiel der Klostervogteien
    5. Zu Datierung und Anlage der Handschrift vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen Situation des bayerischen Herzogtums um 1230
  5. Zu Organisation und Verwaltung des herzoglichen Besitzes
    1. Die Ämter und Schergämter des ältesten bayerischen Herzogsurbars
    2. Die Amtleute des ältesten bayerischen Herzogsurbars
    3. Die Organisation des herzoglichen Besitzes in den vier folgenden Herzogsurbaren
    4. Die herzoglichen Einkünfte aus Weizen, Hafer, Eiern und Käse
  6. Vorbemerkungen zur Edition
    1. Zur Einbeziehung der Folgeurbare
    2. Zur Edition des Textes

Edition

Verzeichnisse
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Quellen- und Literaturverzeichnis
  • Orts- und Personenverzeichnis
  • Wort- und Sachverzeichnis

Anhang

  • Skizzen
  • Übersicht über die in der Handschrift vorkommenden Buchstabenformen
Tafeln

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