Kloster und Stadt - Weichselgartner Carolin Renate
 

Publikationen

Kloster und Stadt

Das Angerkloster in München im Mittelalter

Autor Weichselgartner Carolin Renate
Verlag Gardez! Verlag
Seiten 212
Suchbegriff Angerkloster
Buchart Broschüre
ISBN 3897961164
Erschienen2004

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Möglicherweise ließen sich bereits um 1221 Franziskaner am Anger, der bis 1287 außerhalb der Stadt lag, nieder. Dort befand sich eine Jakobskapelle und ein Haus. Der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Strenge wollte die Franziskaner näher bei sich haben und errichtete eine Kirche und ein Kloster für sie. Die Ministerialenfamilie der Sendlinger unterstützte die Baumaßnahmen finanziell, weil sie Klarissen nach München holen wollte. So konnten 1284 vier Schwestern aus dem Klarissenkloster Söflingen bei Ulm am Anger einziehen. Die Wittelsbacher traten als Herren und Beschützer des Klosters auf. Sie übten die weltliche Gerichtshoheit aus. Drei Herzogstöchter traten ins Angerkloster als Konventschwestern ein: Agnes, die Tochter Kaiser Ludwigs IV., Amalie, die Tochter Herzog Ernsts, und Barbara, die Tochter Herzog Albrechts III. Franziskanerbrüder waren die Beichtväter der Schwestern. Bis ca. 1400 verwalteten Konversen, ab dieser Zeit Bürger der Stadt München die Liegenschaften des Klosters. Die Äbtissinnen stammten aus Münchner Patrizier- und Landadelsfamilien. Die Schwestern erwarben im Laufe der Zeit umfangreiche Besitztümer. Das Angerkloster erfüllte eine wichtige soziale Funktion in der Unterbringung und Verköstigung alter Menschen. Die Frauen erzogen die Töchter aus allen Bevölkerungsschichten und beteten für das Seelenheil der Menschen. Die Jako-bidult fand auf dem Platz vor der Kirche St. Jakob statt. Die Pferderennen, die ebenfalls in diesen Tagen abgehalten wurden, bildeten den gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres.

Carolin Renate Weichselgartner, geboren 1966 in München, Studium der Germanistik und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1986 Aufsatz „Die Synagoge in Bückeburg" in den „Schaumburg-Lippischen Heimatblättern". Erstes Staatsexamen, Stipendium der Landeshauptstadt München zur Erforschung der Münchner Stadtgeschichte, Promotion in Mittelalterlicher Geschichte, Geschichtliche Hilfswissenschaften und Neuere deutsche Literatur.

Vorwort
Einleitung

Kloster und Stadt: Das Angerkloster in München im Mittelalter

  1. Forschungsstand zur Frühgeschichte Münchens
    1. Die Anfänge der Franziskaner vor der Stadt
    2. Der Umzug der Franziskaner und die Ansiedlung der Klarissen am Anger
  2. Die Verfassungsebene: Recht, Gerichtsbarkeit und Verwaltung
    1. Von der Schutz- zur Landesherrschaft der Herzöge:
      1. Der Herzog als Stadtherr, weltlicher Gerichtsherr und Beschützer
      2. Die rechtliche Ausgestaltung unter Herzog Rudolf und Kaiser Ludwig IV.
      3. Die Privilegienbestätigungen ihrer Nachfolger
      4. Das Angerkloster im Interessenfeld des Herzogs
    2. Die kirchliche Obrigkeit
      1. Die Ordensverfassung im Lichte der Klarissenregel
      2. Die päpstlichen Privilegien und Exemtionen
      3. Die Klosterreform 1481
    3. Die Betreuung durch Ordensangehörige
      1. Das „Väterhaus" am Anger
      2. Der priesterliche Dienst
    4. 4. Die Stadt als Kontrollorgan
      1. Der „Meister" des Konvents
      2. Patriziertöchter als Schwestern und Äbtissinnen
      3. Die städtische Besiegelung der Ewiggelder
  3. Die wirtschaftlichen Grundlagen der Klosterimmunität:
    1. Die Stifter der Güter des Angerklosters
    2. Liegenschaften und Einkünfte
    3. Das Pfründenwesen
      1. Einkünfte einzelner Schwestern
      2. Versorgung alter Frauen und Männer
      3. Lebensunterhalt für Amtsträger und Bedienstete
  4. Religiöses Leben im Dienste der städtischen Gesellschaft:
    1. Mitwirkung bei der Sorge für das Seelenheil aller Bevölkerungsschichten
      1. Das Stifterbuch der Klarissen als Spiegel ihres Selbstverständnisses
      2. Die Wittelsbacher, ihre Hofbediensteten und der Landadel
      3. Die städtische Bevölkerung
      4. Di&familia des Klosters
    2. Die Erziehung der Töchter von Herzögen, Adeligen und Bürgern
      1. Der Eintritt von Töchtern aus dem Hause Wittelsbach
      2. Die Aufnahme von Töchtern Hofbediensteter und Landadeliger
      3. Patriziertöchter und Töchter aus der bürgerlichen Mittelschicht
    3. Das Fest der Jakobidult
      1. Die Volksfrömmigkeit während der Ablaßzeiten
      2. Die wirtschaftliche Versorgung der Stadtbewohner auf dem Jahrmarkt in München
      3. Die Pferderennen als gesellschaftlicher Höhepunkt des Jahres
    4. Zusammenfassende Schlußbemerkungen
  5. Anhang:
    1. Personenlisten
    2. Quellen- und Literaturverzeichnis
      1. Ungedruckte Quellen
      2. Gedruckte Quellen und Literatur
    3. Verzeichnis der Heiligen- und Festtage
    4. Bildnachweis
  6. Register

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