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Geleitwort

Meine Damen und Herren, nein, Sie halten keine Neufassung der bisherigen Garchinger Chroniken in Händen, vielmehr ist es ein neues eigenständiges Werk der Garchinger Geschichte.

Garching war zu keiner Zeit eine Insel der Seligen. Unser Ort stand immer in Beziehung zu unserem Land und auch zu Europa. Dieses Buch ist deshalb der gelungene Versuch einer Darstellung der Garchinger Geschichte als Teil der Zeitgeschichte.

Grundlage für die seinerzeitige Zustimmung des Stadtrates zur Erstellung einer neuen Chronik war ein Konzeptentwurf, dessen Zielrichtung es war, die Geschehnisse in Garching chronologisch in Zusammenhang mit den für diese Gemeinde bedeutsamen Ereignissen der Landes- und deutschen sowie der europäischen Geschichte darzustellen. Diese Auffassung der Geschichtsschreibung weicht von dem Schema der bisher in Garching erschienenen ortsgeschichtlichen Bücher wesentlich ab.

Somit ergab sich die Notwendigkeit, nahezu alle bisher beschriebenen Fakten neu zu recherchieren, vor allem deshalb, weil:

1. das als erste Garchinger Chronik bewertete Buch von Lehrer Hans Stieglitz „Der Lehrer auf der Heimatscholle" (1909, 1913, 1921), als Exempel für Lehrer geschrieben, nur wenige Quellenangaben beinhaltet und wegen seines überwiegend romanhaften Charakters und der Garnierung mit Anekdoten sowie der partiellen Aussparung und tendenziösen Darstellung des zeitgenössischen Lebens hinsichtlich seines historischdokumentarischen Wertes kritisch beurteilt werden muss und in dieser Form eher die Bedeutung eines Heimatbuches besitzt;
2. auch das Buch „Garching b. München — Vom Heidedorf zum Atomzentrum" (1964) eher ein Heimatbuch darstellt, zu dem mehrere Autoren mosaikhafte Beiträge geliefert haben. Teilweise ist offensichtlich Gedankengut von Lehrer Stieglitz übernommen worden. Im Übrigen weist es auch keine brauchbaren Quellenhinweise auf, ist redaktionell flüchtig und fehlerhaft und enthält in einzelnen Beiträgen sachliche Fehler;
3. die dritte Gemeindechronik „Garching b. München - Aus Gouuirichinga wurde Garching" (1979) dem gleichen Verlag wie die zweite übertragen wurde, was nicht eben von Vorteil war, denn es ergab sich eine ähnlich mosaikhafte Themenauswahl. Außerdem ist die Qualität der Beiträge sehr unterschiedlich, neben wissenschaftlich unanfechtbaren Artikeln stehen solche, die mangelhaft recherchiert und teilweise plagiatorisch angeeignet worden sind.

Die oben erwähnte" Notwendigkeit, ein chronologisches Konzept zu entwerfen und dieses unter kritischer Auswertung der verfügbaren Quellen auszuarbeiten, war mit einem erheblichen, anfangs nicht eingerechneten Zeitaufwand für die erforderliche Archivarbeit verbunden.

Mit Sorgfalt und großem Sachverstand von Herrn Dr. Odward Geisel geschrieben, ist eine Chronik entstanden, mit der die Spuren der Garchinger Geschichte in einem wissenschaftlich belegbaren Werk nachgezeichnet werden. Dafür gilt dem Autor Respekt und ein ganz herzliches Dankeschön für diesen wichtigen Beitrag zum Garchinger Heimatbewusstsein.

Helmut Karl
Erster Bürgermeister

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• Mittelalter und die Sonderrechte
• Zwischen Reformation und Napoleon
• Reformen und Revolution, Manöver und Kriege
• Stadtwerdung
• Der Garchinger Freiheitsbrief von 1513
• Quellen und Literatur in Auswahl
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