Baiern und Romanen - Wiesinger Peter, Greule Albrecht
 

Publikationen

Baiern und Romanen

Zum Verhältnis der frühmittelalterlichen Ethnien aus der Sicht der Sprachwissenschaft und Namenforschung

Autor Wiesinger PeterGreule Albrecht
Seiten 250
ISBN | EAN 3772086594 | 9783772086595
ErschienenOktober 2019

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Immer wieder wird versucht, die im 6. Jahrhundert auftretenden Baiern auf romanische Herkunft zurückzuführen, obwohl ihre Sprache und Dialekte germanischen Ursprungs sind. Als angebliche Zeugnisse dienen meistens die eingedeutschten Gewässer- und Ortsnamen antik-romanischer Herkunft. In dem bis 488 n. Chr. römischen Voralpenraum südlich der Donau vom Lech bis zur Enns in Bayern, Salzburg und Oberösterreich wurden gegenüber der Vielzahl rein deutscher Namen nur relativ wenige Namen antik-romanischen Ursprungs ins Bairisch-Althochdeutsche tradiert. Diese geringen Zeugnisse werden nach Etymologie und Eindeutschungszeit mit linguistischen Methoden analysiert und danach beurteilt, wann sie von den ersten germanisch-römischen Kontakten im 1./2. Jahrhundert an bis in die althochdeutsche Zeit längstens um die Mitte des 11. Jahrhunderts ins Althochdeutsche eingegliedert wurden. Daraus kann man schließen, dass das Romanische im Voralpenraum durchschnittlich und nur inselhaft bis ins beginnende 9. Jahrhundert und nur vereinzelt wie um die Stadt Salzburg auch noch bis gegen die Mitte des 11. Jahrhunderts fortlebte. Die Annahme angeblicher romanischer Herkunft der Baiern lässt sich weder mit Hilfe der Sprache noch der Namen erweisen und ist aufzugeben.

  • Vorwort

A. Probleme um Baiern und Romanen im frühmittelalterlichen Donau- und Voralpenraum zwischen Lech und Enns (von Peter Wiesinger)

  • 1. Die Baiern der Frühzeit und ihre Erforschung
  • 1.1. Der Name der Baiern
  • 1.2. Theorien zur Herkunft der Baiern vom 19. bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts
  • 1.3. Die Herkunft der Baiern nach dem Forschungsstand der 1980erJahre
  • 1.4. Die Stellung des Bairischen innerhalb der germanischen Sprachen
  • 1.5. Herkunft und Identitätsbildung der Baiern in neuer Sicht
  • 1.5.1. Die Situation
  • 1.5.2. Die Ansichten der Archäologen
  • 1.5.3. Die schon früher vorgetragene, doch widerlegte „Romanentheorie“ über die Herkunft der Baiern
  • 1.5.4. Romanische und biblische Personennamen im bairischen Raum
  • 1.5.5. Neueste Theorien zur Herkunft der Baiern und der Bedeutung ihres Namens
  • 1.6. Zusammenfassung des neueren Forschungsstandes
  • 2. Die Integrierung antik-romanischer Gewässer- und Siedlungsnamen ins BairischAlthochdeutsche
  • 2.1. Allgemeine linguistische Voraussetzungen
  • 2.2. Die Bedeutung der Dialektaussprachen von Namen und die bairischen Dialekte
  • 2.3. Die Namenschichten im bairischen Dialektraum
  • 2.3.1. Nichtindogermanische Namen
  • 2.3.2. Indogermanisch-voreinzelsprachliche Namen
  • 2.3.3. Keltische Namen
  • 2.3.4. Lateinische und romanische Namen
  • 2.3.5. Germanische Namen
  • 2.3.6. Bairisch-deutsche Namen
  • 2.3.7. Slawische Namen
  • 2.3.8. Ungarische Namen
  • 2.3.9. Slowenische, tschechische und kroatische Namen
  • 2.3.10. Zusammenfassung
  • 2.4. Vulgärlateinische und romanische Lautentwicklungen
  • 2.4.1. Die inlautenden Fortisplosive lat. t-p-c
  • 2.4.2. Der an- und inlautende lat. Fortisplosiv c [k] vor Palatalvokalen
  • 2.4.3. Die Lautfolge lat. -tr- vor Vokal
  • 2.4.4. Die Lautfolge lat. -pi- vor Vokal
  • 2.4.5. Intervokalisches lat. g vori
  • 2.4.6. Lat. v und b
  • 2.5. Germanische, bairisch-althochdeutsche und bairisch-frühmittelhochdeutsche Lautentwicklungen
  • 2.5.1. Zur Periodisierung
  • 2.5.2. Letzte gemeingermanische Lautentwicklungen
  • 2.5.3. Der älterer i-Umlaut von germ. e und der a-Umlaut von germ. u als nordisch-westgermanische Lautentwicklungen
  • 2.5.4. Bairisch-Althochdeutsche Lautentwicklungen
  • 3. Die romanisch-deutschen Mischnamen und weitere aufRomanen Bezug nehmende deutsche Siedlungsnamen
  • 3.1. Die romanisch-deutschen Mischnamen
  • 3.1.1. Grundsätzliches
  • 3.1.2. Typen romanisch-deutscher Mischnamen
  • 3.1.3. Zur Datierung der romanisch-deutschen Mischnamen
  • 3.1.4. Zur Verbreitung der romanisch-deutschen Mischnamen
  • 3.2. Die Walchen-Namen 
  • 3.3. Die Parschalken-Namen
  • 4. Die Integrierung der antik-romanischen Gewässer- und Siedlungsnamen im Donau- und Voralpenraum
  • 4.1. Allgemeine Überlegungen
  • 4.2. Methodisches
  • 4.3. Zum anfänglichen Siedlungsraum im Donau- und Voralpenraum
  • 4.4. Germanen und Romanen im bayerischen Nordwesten um Altmühl und Donau
  • 4.5. Baiern und Romanen in der bayerischen Mitte um Freising
  • .6. Baiern und Romanen im Salzburger Raum
  • 4.7. Baiern und Romanen im südlichen Oberbayern
  • 5. Baiern und Romanen - ein abschließendes Essay

B. Antik-romanische Namentraditionen im Donau- und Voralpenraum zwischen Lech und Enns (von Peter Wiesinger und Albrecht Greule)

  • 1. Die tradierten antik-romanischen Gewässernamen
  • 1.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)
  • 1.2. Oberösterreich
  • 1.3. Salzburg (Stadt, Flachgau und Tennengau)
  • 2. Die tradierten antik-romanischen Siedlungsnamen
  • 2.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)
  • 2.2. Oberösterreich
  • 2.2.1. Siedlungsnamen
  • 2.2.2. Waldname
  • 2.3. Salzburg (Stadt, Flachgau, Tennengau)
  • 2.3.1. Siedlungsnamen
  • 2.3.2. Alm», Berg-und Flurnamen
  • 3. Romanisch-deutsche Mischnamen
  • 3.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)
  • 3.2. Oberösterreich 
  • 3.3. Salzburg (Stadt, Flachgau)
  • 4. Walchen-Namen
  • 4.1. Bayern (Oberbayern)
  • 4.2. Oberösterreich
  • 4.3. Salzburg (Stadt, Flachgau)
  • 5. Parschalken-Namen
  • 5.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern)
  • 5.2. Oberösterreich

C. Auszuscheidende angeblich antik-romanische Gewässernamen und romanischdeutsche Mischnamen in Altbayem (von Albrecht Greule)

D. Karten

E. Verzeichnisse

  • 1. Abkürzungen
  • 2. Literatur
  • 3. Alphabetisches Verzeichnis der Gewässer-, Siedlungs-, Alp-, Berg-, Flur und Waldnamen 

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