Autor | German-Bauer Peter |
Verlag | Schnell & Steiner |
Seiten | 31 |
Ort | Tuntenhausen |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Suchbegriff | Wallfahrtskirche |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3795440939 |
Erschienen | 2003 |
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Tuntenhausen, 6 km nördlich von Bad Aibling gelegen, wird erstmals als „Tontinhusa" um das Jahr 1000 in einem Brief des Tegernseer Abtes Gozbert erwähnt. Darin werden Kirche und Zehent zum Kloster Tegernsee gehörig reklamiert. Der Ortsname Tuntenhausen, ehemals auch Duntenhausen, geht auf die Siedlung eines Tonto bzw. Tunto im 8. Jh. zurück. 1221 überträgt Bischof Gerold von Freising die Kirche Tuntenhausen samt Filialen Hilperting und Jakobsberg dem Augustiner-Chorherrenstift Beyharting als Klosterkirchen.
Der Ursprung der Marienwallfahrt beginnt der Überlieferung nach schon im 14. Jh. Ein bayerischer Herzog, so die Legende, ließ ein Marienbild für den Choraltar zu Duntenhausen anfertigen, das 1334 der Rosenheimer Bildschnitzer Kunz schuf. Der früheste Pilgerzug ist für das Jahr 1315 überliefert, das älteste Mirakel datiert 1441. Ein Mirakeldruck von 1506 meldet, dass sieben Städte, neun Märkte und 110 Pfarreien zur Wallfahrt gehören. Tuntenhausen galt neben Altötting und Andechs als eine der größten altbayerischen Gnadenstätten. Die Pfarrkreuzgänge kamen auch aus dem Tiroler Unterland zum verehrten Gnadenbild der „Mächtigen Jungfrau" nach Tuntenhausen. Nach einem Rückgang des Wallfahrtswesens infolge der Reformation und auch des Kirchenbrands von 1548 wurde die Kirchfahrt nach Tuntenhausen in der Gegenreformation wieder aufgenommen.