Autor | Schmid Elmar D. Heym Sabine Heym Sabine, Heym Sabine |
Verlag | Bayerland |
Seiten | 20 |
Personen | Effner Joseph |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 0010000005 |
Erschienen | 1987 (Dachau) |
Ausstellung in Schloß Nymphenburg 27.Februar 1987-21.Juni 1987
Joseph Effner gehörte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Architekten im deutschsprachigen Raum. Als Hofbaumeister des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, der ihn in Paris ausbilden ließ, hatte er die Aufgabe, die kurfürstlichen Residenzen und Schlösser, so Nymphenburg und Schleißheim, die Münchner Residenz, Schloß Dachau und Schloß Fürstenried, auszubauen und mit prunkvollen Sälen, repräsentativen Appartements, aber auch mit kleinen, verspielten Salons und Kabinetten auszustatten.
Die hohen Ansprüche Max Emanuels, der durch seinen Aufenthalt in Paris die höfische Kultur Frankreichs in der Spätzeit König Ludwigs XIV. persönlich kennengelernt hatte, spiegeln sich in den Bauwerken wider, die Effner zur Ausführung anvertraut waren. Effners Schulung in Frankreich und ein Stab hervorragend ausgebildeter Künstler waren die Voraussetzung dafür, daß der Münchner Hof zu einem Zentrum der Kunst von europäischem Rang werden konnte. In enger Fühlung mit Frankreich entwickelte der bayerische Hofbaumeister eine eigenständige Variante des »style regence« und schuf damit die Grundlage für die Bau- und Dekorationskunst des höfischen Rokoko in Bayern.
Im Mittelpunkt von Effners Tätigkeit stand die Innenarchitektur. Höhepunkte stellen die pompöse Raumfolge im Schleißheimer Neuen Schloß, die Ausstattung der Badenburg oder die raffiniert gestaltete, intime Raumgruppe in der Pagodenburg dar. Einzelne Bauwerke wurden bis ins späte 18. Jahrhundert als mustergültig empfunden, so die Pagodenburg im Nymphenburger Park, die im Schloßgarten zu Rastatt und auch in Clemenswerth direkte Nachahmung fand.
Hanns-Jürgen Freiherr von Crailsheim Präsident
Dr. Gerhard Hojer Ltd. Museumsdirektor