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Mit dem Bau der ersten deutschen Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth gehörte Bayern im 19. Jahrhundert zu den Pionierländern des Eisenbaus. Gefördert durch die fortschrittliche Gesinnung König Max II., dessen anglo-phile Neigungen Bayern dem industriellen Zeitalter erschlossen, wurde die allerdings nur kurze Phase einer Proto-Moderne begründet, die einen reinen Ingenieurbaustil schuf: Etwa zwei Jahrzehnte lang herrschte die klare Vernunft eines stringenten Funktionalismus. Die Themen dieses Bandes sind Eisenbauten in München, Fertigungsstätten für Eisenerzeugnisse und Brücken. Gesonderte Bild- und Textkapitel sind dem Guß der Bava-ria, der Konstruktion der zahlreichen Eisenbahnbrücken im Königreich Bayern und dem 1854 in München errichteten Glaspalast gewidmet, der zu den ersten Bauten dieser Art auf dem Kontinent gehörte. Auch die Schrannenhalle und Großhesseloher Brücke zählen zu den frühesten Zeugnissen einer Ingenieur-Architektur in Deutschland, die weit über die Grenzen Bayerns hinauswirkte. Der in hervorragendem Duotone gedruckte Abbildungsteil enthält eine Fülle zeitgenössischer, zum Teil bisher unveröffentlichter Photographien. Frühe Beispiele einer anspruchsvollen Sachphotographie, dokumentieren sie den hohen technischen Stand der industriellen Entwicklung -einschließlich der des photographischen Mediums selbst -und belegen darüber hinaus die einflußreiche Rolle, die der Photographie im 19. Jahrhundert als Informationsträger, Nachrichtenvermittler und Verbreitungsorgan zukam. Herausgeber des Bandes ist Klaus-Jürgen Sembach, Leiter des Centrum Industriekultur, Nürnberg. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Architekten Volker Hütsch stellte er das Bildmaterial zusammen und verfaßte die einführenden und begleitenden Texte.

Schirmer/Mosel

• Die Anfänge der Ingenieurbaukunst in Bayern
• Der Erfinder Wilhelm Bauer
• Bauten in München
• Eiserne Brücken
• Bildnachweis