Autor | Volk Peter |
Verlag | Bayerisches Nationalmuseum |
Seiten | 69 |
Suchbegriff | Schwanthaler Ludwig von |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3925058397 |
Erschienen | 1998 |
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VORWORT
Mit dem hier vorgelegten Band beginnt das Bayerische Nationalmuseum eine neue Publikationsreihe, die herausragenden Meisterwerken seiner Sammlungen gewidmet ist. Dabei wird jeweils ein einzelnes Kunstwerk oder ein Ensemble in das Zentrum der Untersuchung gestellt und der geistesgeschichtliche Hintergrund, das künstlerische Unifeld, die verschiedenen Bedeutungsebenen wie auch die Herleitung aus der Bildtradition aufzeigt. Mit diesen monographischen Bearbeitungen will das Bayerische Nationalmuseum bei einer möglichst großen Zahl seiner Besucher das Verständnis für die Eigenart, den besonderen Rang, ja auch die Schönheit der von ihm bewahrten Zeugnisse wecken, die vom frühen Mittelalter bis zum Anbruch unseres Jahrhunderts reichen und somit einen außerordentlich weit greifenden Bogen über die Kunst, Kulturgeschichte und Volkskunst dieses Zeitraums spannen. Jeder einzelne Band soll den Dialog erleichtern, in den der Besucher unseres Museums mit den hier besprochenen Kunstwerken eintritt, um dabei seine Freude am Schauen wie auch an der Bereicherung seines Wissens zu entdecken.
Unsere neue Reihe hätte mit der Behandlung von Ludwig Schwanthalers Sinnender Nymphe einen kaum passenderen Auftakt nehmen können. Als ein ersichtlich irn Sentiment der Mitte des 19. Jahrhunderts wurzelndes Werk enstammt diese Skulptur dem gleichen Geist der deutschen Romantik, dem auch der spätere König Maximilian II. von Bayern, der Gründer des Bayerischen Nationalmuseums, verhaftet war. Die Hinwendung zu den vaterländischen Altertümern, die ihn 1855 zur Vluseumsgründung bewog, schloß für ihn auch die Uberzeugurig ein, daß die erzählenden Kunstwerke seiner Zeit als Träger von Geschichtsverständnis wie als Stimulans für die Erziehung zur Ästhetik zu nutzen seien. Das Bayerische Nationalmuseum hatte schon im Jahr 1986 versucht, dieses Hauptwerk der Münchener Romantik zu erwerben, doch fehlten damals Glück wie NIittel, um als erfolgreicher Bieter in der Londoner Auktion auftreten zu können, auf der die Skulptur Schwanthalers erstmals angeboten wurde. lim so dankbarer ist daher das Museum seinem Freundeskreis, daß dieser bereitwillig und großzügig die neuerlich Chance nutzte, als die Sinnende Nymphe im Dezember 1997 ein zweites Mal zur Versteigerung gelangte. Dem Vorstand, dem Kuratorium, aber auch jedem einzelnen Mitglied des Freundeskreises des Bayerischen Nationalmuseums ist es zu danken, daß Schwanthalers Meisterwerk für München gesichert werden konnte und nun als Leihgabe die Sammlung unseres Museums so ungemein glücklich bereichert. Welche Bedeutung dieses Werk für die Kunst der Romantik hat, welcher Zugang zum Schaffen Schwanthalers sich mit ihm eröffnet, davon berichtet der hier vorgelegte Band.
Reinhold Baumstark