Autor | Heinemann Günter |
Verlag | Bayerische Vereinsbank |
Reihe | Bavaria Antiqua |
Seiten | 52 |
Personen | Pfalzgraf Johann Casimir |
Suchbegriff | Tagebuch |
Buchart | Broschüre |
ISBN | B003PHAFXM |
Erschienen | 1975 |
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Vorwort
Nach sechs altbaierischen Themen überspringt diese Publikationsreihe erstmals die ursprünglich gewählte regionale Begrenzung und faßt ein Stück Kulturgeschichte ins Auge, das erst relativ spät - zu Beginn des 19. Jahrhunderts - einen bayerischen Bezug erwarb. Auch auf die Pfalz, links des Rheins gelegen, gründet sich die Tradition der Bayerischen Staatsbank, die 1971 mit der Bayerischen Vereinsbank fusionierte. In erweitertem Sinne wird diese Tradition insofern als Verpflichtung verstanden, als mit dieser Schrift weniger einem Rückbezug auf nicht mehr bestehende staatliche Zuordnungen, denn auf kulturgeschichtliche Zusammenhänge stattgegeben werden soll.
Der Blick richtet sich über das Pfälzische hinaus auf die ehemalige Kurpfalz. Sie ist von der älteren Linie des Hauses Wittelsbach seit 1294 regiert worden - 700 Jahre lang. Die Spannungen und Tragödien, die sich aus der Spaltung dieses Dynastengeschlechts im machtpolitischen und damit auf weite Strecken auch im religionsgeschichtlichen Bereich ergaben, können nicht Gegenstand dieser publizistischen Bemühung sein. Doch darf man sich daran erinnern, daß die in vielen Verzweigungen blühenden pfälzischen Wittelsbacher schließlich das altbaierische Erbe antraten, als Kurfürst Carl Theodor aus dem Hause Pfalz-Sulzbach beide Wittelsbach-Linien wieder auf sich vereinigte. Nur eine Pfalz-Linie war beim Tode Carl Theodors 1799 noch übrig: Pfalz-(Zweibrücken)-Birkenfeld. Aus ihr ging der letzte Kurfürst von Kurpfalzbayern hervor: Maximilian Joseph. Als Maximilian I. wurde er 1806 der erste König Bayerns.
Bavaria Antiqua - der Titel braucht beim Blick auf die Pfalz nicht geändert zu werden. In bayerischen Landen wird man sich der Verzwicktheit dynastisch bedingter Machtverflechtungen in der Geschichte bewußt. Und die Kurpfälzer links und rechts des Rheins erinnern sich beim bayerischen Titel daran, daß ihr barocker Landesfürst Carl Theodor mit der Residenz einst von Mannheim nach München zog, dort aber nicht so glücklich wurde, als daß er nicht immer wieder Zuflucht zum Schwetzinger Garten hätte nehmen müssen.
Gehen wir mit dieser Schrift noch tiefer in die Geschichte zurück -, in die Zeit, als die Oberpfalz mit Amberg und Neumarkt von Heidelberg aus regiert und vom großen Jäger Johann Casimir auf Pirsch und Hatz nicht ausgelassen wurde.