Verlag | Prestel Verlag |
Seiten | 344 |
Suchbegriff | Kunstakademie |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3791307207 |
Erschienen | 1985 |
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Vorwort
175 Jahre Geschichte und ein gerade rund 100 Jahre altes Gebäude sind für eine Kunstakademie Grund zur Freude und eine Belastung. Naturgemäß blickt eine Kunstakademie wenig nach hinten, sie arbeitet jetzt und für morgen. Trotzdem steht sie in Traditionen, die latent oder offen die Gegenwart prägen und beeinflussen. So löste die Frage, wie wir mit dem Jubiläum umgehen sollten, sehr kontroverse Diskussionen aus, geführt mit all der Intensität und Heftigkeit, mit der Künstler diskutieren.
Man einigte sich darauf, zunächst in einer Festwoche im Juli 1983 die Akademie zu präsentieren, wie sie heute arbeitet. Es wurde eine große Ausstellung aller Klassen und Werkstätten, mit Parallelausstellungen in anderen Räumen in München und um die Akademie herum. Reden, Diskussionen, Konzerte, Feste, Theater, Performances und die Arbeiten der Studenten lockten in der Woche über 50 000 Besucher in die Akademie. Die Öffentlichkeit und die Medien reagierten mit Interesse und Wohlwollen.
Darüber hinaus sollte dieses Jubiläum auch Anlaß sein, sich kritisch mit der eigenen Geschichte zu befassen. Es ist bezeichnend, daß nur die ersten 50 Jahre der Akademie (von Prof. Eugen v. Stieler) detailliert beschrieben wurden. Es war viel Arbeit zu leisten.
Der Senat der Akademie der Bildenden Künste beauftragte den Kollegen Herrn Prof. Dr. Thomas Zacharias mit der Aufgabe, Autoren zu gewinnen und diese hier vorliegende Geschichte der Akademie selbständig zusammenzustellen. An dieser Stelle sei ihm für diese oft sehr komplizierte Arbeit gedankt. Die Diskussionen liefen natürlich weiter, und es werden mit dieser Schrift auch neue ausgelöst werden. Zu danken ist auch den Autoren dieser Schrift, die in eigener Verantwortung nach oft mühseliger Vorarbeit ihre Beiträge geschrieben haben. Die verschiedenen Perspektiven ergeben ein interessantes Gesamtbild unserer Akademie.
Die Forschungsarbeiten wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus großzügig unterstützt.
Daß diese Schrift heute hier so umfangreich und so reich bebildert vorgelegt werden kann, ist darauf zurückzuführen, daß die Akademie in Dr. Wilhelm Reissmüller einen Freund gefunden hat, der großzügig den Druck ermöglichte. Aufgrund seiner künstlerischen und wissenschaftlichen Vorbildung hatte er stets Verständnis für unsere Probleme. Ihm gilt der ganz besondere Dank der Akademie. Michaela Schleunung sei gedankt für die Arbeiten am Layout sowie für die geduldige Koordination zwischen Akademie, Verlag und Herstellung.
Diese Schrift kann nur einen Teil der Probleme, die eine Kunstakademie bestimmen, angehen. Die Frage nach dem Sinn, dem Inhalt und den Methoden von Kunstakademien wird immer neu zu stellen sein. Unabhängig davon zeigte sich, daß eine Wirkungsgeschichte der Münchner Akademie - vor allem nach Osten und nach Amerika - und eine Geschichte der berühmtesten Schüler noch zu schreiben wäre.
Professor Rudolf Seitz Präsident