Autor | Aechter Ilse |
Verlag | Bayerische Vereinsbank |
Seiten | 132 |
Suchbegriff | Palais Holnstein |
Buchart | Broschüre |
Erschienen | 1988 |
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Münchens schönstes Rokokopalais
Drei Adelspalais in unmittelbarer Nachbarschaft zur Münchner Residenz - das Palais Portia, das Palais Preysing (beide heute im Besitz der Bayerischen Vereinsbank) und das Palais Holnstein - verbindet die Handschrift eines großen Architekten: Francois Cuvillies. Während am Palais Portia Cuvillies nur die Fassade neu gestaltete und einen Teil der Innenräume mit kostbaren Dekorationen versah und das Palais Preysing nach Entwürfen aus seiner Werkstatt erbaut wurde, gilt das Palais Holnstein ganz als sein Werk und zu Recht als Münchens schönstes Rokokopalais. Auftraggeber dieses eleganten Hauses war Kurfürst Karl Albrecht, der es zwischen 1733 und 1737 für seinen illegitimen Sohn Franz Ludwig Graf von Holnstein bauen ließ. Zur gleichen Zeit wurde auch die Umgestaltung des Palais Portia im Auftrag des Kurfürsten durchgeführt und es entstand das Palais Preysing.
Der musisch hockbegabte und generöse junge Kurfürst Karl Albrecht ließ sich von Fran~ois Cuvillies seinen Traum vom Kaisertum architektonisch in vollkommener Weise verwirklichen. Erinnert sei an die Reichen Zimmer, die Grüne Galerie und die Ahnengalerie in der Residenz oder an die zierliche Amalienburg im Nymphenburger Park. Es war die Tragik seines Lebens, daß er die Grenzen seiner Möglichkeiten nicht erkannte und sich auf den verhängnisvollen Kampf mit österreich um die Kaiserkrone einließ, aus dem Maria Theresia als Siegerin hervorging. Wenngleich in der Geschichte nur die Erfolge zählen und nur die Siegreichen im Gedächtnis bleiben, erscheint es doch ungerechtfertigt, daß ein Mann wie Kurfürst Karl Albrecht - drei Exiljahre lang Kaiser Karl VII. - fast gänzlich vergessen wurde. Die Geschichte des uns benachbarten Palais Holnstein gab nun den Anlaß, sich mit ihm und seiner Epoche zu befassen. Dabei kam eine zeitgeschichtliche Persönlichkeit zum Vorschein, die zwar politisch scheiterte, deren ausgewogener Schönheitssinn aber