Publikationen

Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 19

Vorwort

Nach jahrelangen Bemühungen ist es gelungen, zumindest einen wesentlichen Teil der im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Glasgemälde der Münchner Salvatorkirche in der May-er'schen Hofkunstanstalt zu restaurieren. Die vom Staatlichen Hochbauamt München betreute und von Susanne Fischer und Hannelore Marschner (Zentrallabor der Restaurierungswerkstätten des Landesamtes) fachlich beratene Maßnahme wird mit der Wiedereinsetzung der Glasgemälde in die Fenster der Salvatorkirche abgeschlossen. Nachdem sie im Sommer 1996 noch in der Werkstatt der Mayer'schen Hofkunstanstalt einem größeren Fachpublikum vorgestellt wurden, kann die demnächst wieder in ihrem ursprünglichen Zusammenhang sichtbare Serie von Scheiben trotz des zum Teil fragmentarischen Erhaltungszustands auf die außerordentliche Bedeutung .und Qualität der Münchner Glasmalerei um 1500 hinweisen.

Die Arbeit von Susanne Fischer wurde 1992 an der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München als Dissertation angenommen. Betreuer war Prof. Dr. Hans Körner. Besonderer Dank gilt Herrn Ordinariatsrat Dr. Hans Ramisch, Erzbischöfliches Ordinariat München, und Herrn Dr. Schwab, Stadtarchiv München, sowie Herrn Josef Ganka und Herrn Dr. Rainer Schmid.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die Dissertation gerne in die Reihe der Arbeitshefte aufgenommen, da die Autorin - Gebietsreferentin im Regierungsbezirk Schwaben und auch dank ihrer handwerklichen Ausbildung zur Kunstgla-serin Spezialistin für alle Fragen des konservatorischen Umgangs mit dem Material Glas — mit ihrer Arbeit über die bisher wenig beachtete und in ihrer Bedeutung unterschätzte Münchner Schule der Glasmalerei nicht nur eine Lücke in der Forschung zur Kunst des Spätmittelalters schließt, sondern auch zu der bereits vor einem Jahrhundert mit der Reihe „Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern" begonnenen Inventarisa-tionsarbeit des Landesamts beiträgt und erstmals einen Katalog des erhaltenen Bestands vorlegt. Schwerpunkte der Münchner Glasmalerei um 1500 sind neben den erhaltenen Fenstern der Salvatorkirche natürlich vor allem die Domfenster.

Zu danken ist der Glaserinnung München-Oberbayern und der Erzdiözese München und Freising für einen Druckkostenzuschuß sowie besonders Herrn Dr. Hans Ramisch, der die ausgezeichneten Ektachrome für die Farbabbildungen zur Verfügung gestellt hat.

Mein besonderer Dank gilt der Thuringia Versicherungs-Aktiengesellschaft und ihrem Vorstandsvorsitzenden, Herrn Norbert Müller, der die Drucklegung des vorliegenden Arbeitshefts mit einer großzügigen finanziellen Zuwendung sichergestellt hat und damit, nach dem im Vorjahr von der Thuringia finanzierten Band über die Alte Münze, erneut ein nicht nur unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten bedeutendes Stück Münchner Kunstgeschichte ins Gedächtnis ruft.

Michael Petzet

• EINLEITUNG
• GESCHICHTE DER BESTÄNDE - REZEPTION UND FORSCHUNGSSTAND
  • Geschichte der Verglasungen im 16., 17. und 18. Jahrhundert
  • München als Zentrum einer ,Wiederbelebung' der Glasmalerei im 19. Jahrhundert
  • Kunstwissenschaftliche Arbeiten zur Münchner Glasmalerei
  • Wiedereinbau der Münchner Domfenster nach dem Zweiten Weltkrieg
• KUNSTGEOGRAPHISCHE, HISTORISCHE UND SOZIOLOGISCHE VORAUSSETZUNGEN DER KUNSTLANDSCHAFT' MÜNCHEN AM ENDE DES 15. JAHRHUNDERTS
  • Die Rolle der Stadt als Zentrum einer Kunstlandschaft
  • Die Rolle der ,Tradition' bei der Ausbildung von Schulzusammenhängen
  • München unter Albrecht IV.
  • Die Auftragslage im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts
• DIE MÜNCHNER GLASMALEREI - WERKSTATTPRAXIS
  • Die Münchner St.-Lukas-Zunft
  • Werkstattpraxis — Entwurf und Ausführung
  • Die Entwicklung der Münchner Glasmalerei-Werkstätten
• DIE GLASGEMÄLDE - IKONOGRAPHIE, KOMPOSITIONS- UND GESTALTUNGSPRINZIPIEN
  • Kompositionen traditioneller Art - Speculumfenster, Pipping und Blutenburg
  • Repräsentation des Hauses Wittelsbach - das Herzogenfenster
  • Aufhebung traditioneller Flächenbindung in der Glasmalerei - das Legendenfenster
  • Weitere monumentale Fensterkompositionen
  • Kleinformatige Stifterscheiben im Münchner Raum
• WERKE UND WERKSTÄTTEN DER MÜNCHNER GLASMALEREI - VERSUCH EINER QUELLEN- UND STILKRITISCHEN ORDNUNG
  • Erste Arbeiten für die neue Frauenkirche - das Speculumfenster und sein Meister
  • Arbeiten der Herzogenwerkstatt für die neue Frauenkirche
  • Glasgemälde in der Salvatorkirche
  • Münchner Glasgemälde in der Landsberger Pfarrkirche
  • Kleinformatige Stifterscheiben im Münchner Raum
• MÜNCHNER SCHULE - CHARAKTERISTIK UND ABGRENZUNG
• KATALOG DER GLASGEMÄLDE DES MÜNCHNER RAUMS
  • Katalog der Glasgemälde im Münchner Raum
    • Amperpettenbach, St. Martin
    • Andechs, Schatzkapelle der Klosterkirche
    • Aufham, St. Magdalena
    • Bergham, St. Valentin
    • Blutenburg, Schloßkapelle
    • Dettendorf, St. Korbinian
    • Feldgeding, St. Augustinus
    • Freising, St. Georg
    • Gauting, St. Benedikt
    • Haselbach, St. Margaretha
    • Hohenlinden, Maria Heimsuchung
    • Holzkirchen, St. Peter und Paul
    • Kirchseeon, St. Koloman
    • Landsberg, Maria Himmelfahrt
    • Mörlbach, St. Stephan
    • München, Frauenkirche
    • München, Salvatorkirche
    • Percha, St. Valentin
    • Pipping, St. Wolfgang
    • Pullach, Heilig-Geist-Kirche
    • Schaftlach, Heilig Kreuz
    • Sonderdilching, St. Michael
    • Tölz, Maria Himmelfahrt
    • Traxl, St. Anna
    • Untermenzing, St. Martin
    • Untersendling, Alt-St. Margaret
    • Weng, St. Georg
• Museale Bestände an Münchner Glasgemälden
  • Köln, Schnütgen-Museum
  • München, Bayerisches Nationalmuseum
  • Worms, Sammlung Kunsthaus Heylshof
• Verlorene oder verschollene Bestände
  • Aufkirchen, Wallfahrtskirche
  • Ebersberg, Klosterkirche
  • Kemathen, St. Martin
  • München, St. Peter
  • München, Rathaus
  • München, Residenz (Herzkabinett)
  • München, Salvatorkirche
  • Scheyern, St. Martin
• ANHANG
  • Anmerkungen
  • Literaturverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis
  • Abbildungsteil