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Vorwort
Sie erinnern die Lebenden an die Endlichkeit ihres Seins und sind zugleich eindrucksvolle Zeugnisse menschlicher Schicksale: Die Begräbnisstätten auf unseren Friedhöfen. Während Trauernde sich ihren verstorbenen Angehörigen beim Besuch der Gräber besonders verbunden fühlen, üben Gottesäcker auch für Unbeteiligte einen faszinierenden Reiz aus. Gerade Stadtfriedhöfe fungieren heutzutage mehr und mehr auch als Erholungsraum und Park für stressgeplagte Mitmenschen, die bei einem Gang durch diese „grünen Lungen" Entspannung suchen.
Die Anziehungskraft ist noch ein Stück größer, wenn dort namhafte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Friedhöfe zeugen ebenso wie Kirchen und andere historische Gebäude von der Kultur und Geschichte eines Ortes und seiner Bewohner. Jedes einzelne Grab ist mit dem Schicksal eines Menschen verbunden. Seine Gestaltung, die Symbolik sowie die Inschriften des Grabsteines lassen Rückschlüsse zu auf die Persönlichkeit des Verstorbenen, auf seine Wertschätzung durch die Nachwelt und auf seine Weltanschauung. Manchmal erzählen Grabsteine sogar etwas über die Umstände des Todes. In ihrer Gesamtheit sind Friedhöfe aussagekräftige Geschichtszeugnisse - dies trifft auch auf den Münchner Ostfriedhof an der St.-Martin-Straße zu, der im Herbst 2000 schon 100 Jahre alt wird. Bei einem Spaziergang durch die einzelnen Grabreihen wird hier viel Stadtgeschichte lebendig, und ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Auf einige Persönlichkeiten möchte der Münchener Begräbnisverein e.Y mit dieser Broschüre besonders hinweisen und gleichzeitig einen Überblick über die Geschichte dieses urmünchnerischen Friedhofes geben. Unser besonderer Dank gilt dem Münchner Friedhofsforscher Erich Scheibmayr, der in vielen Sachgesprächen Einblick in sein Wissen gewährte und zum Gelingen dieser Broschüre beitrug.
- Vorwort
- Der Ostfriedhof war einmal die Nummer 1
- Bericht aus dem Jahre 1902 über den neuen östlichen Friedhof