Herausgeber | Jahn Wolfgang, Kirmeier Josef, Berger Thomas, Brockhoff Evamaria |
Verlag | Haus der bayerischen Geschichte |
Reihe | Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur |
Seiten | 324 |
Suchbegriff | Memmingen |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3927233595 |
Erschienen | 1998 |
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Katalog zur Ausstellung im Antonierhaus, Memmingen
12. Mai bis 4. Oktober 1998
Herausgegeben von Wolfgang Jahn Josef Kirmeier, Thomas Berger und Evamaria Brockhoff
Grußwort
Das Haus der Bayerischen Geschichte rückt in diesem Jahr die ehemaligen schwäbischen Reichsstädte mit zwei Landesausstellungen in Memmingen und Kempten ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Schon die Titel „Geld und Glaube" für Memmingen und „Bürgerfleiß und Fürstenglanz" für Kempten lassen erkennen, daß es die Reichsstadt als einheitlichen Typus nicht gab, sondern daß ihre Geschichte wie ihre innere Verfassung stets abhängig war von regionalen und überregionalen Kräften. Die großen Beispiele von Reichsstädten in Bayern sind Nürnberg und Augsburg, die eine ungewöhnliche Größe und Handelsmacht besaßen und damit die Bedeutung kleiner Staaten erreichten. Im Gegensatz dazu stellten die reichsfreien Städte im bayerischen Schwaben und im angrenzenden Württemberg einen Verbund ansehnlicher, ihrer politischen Freiheiten bewußter mittlerer und kleiner Handels- und Gewerbestädte dar. Viele von ihnen haben ihre Türme und Stadtmauern behalten und zeigen heute noch etwas vom Selbstbewußtsein der vergangenen Jahrhunderte.
Wie so viele andere Reichsstädte, so hat auch Memmingen ein in bestimmtem Sinn „evangelisches" Gesicht. Das fällt jedem Besucher auf, der aus katholisch geprägten Landstrichen in diese ehemals freie Reichsstadt kommt. Eine für Süddeutschland prägende Epoche, nämlich die des Barock mit ihrem großen Formenreichtum — man denke an die nahe Reichsabtei Ottobeuren -, scheint dort kaum stattgefunden zu haben.
Im Bild der Altstadt dominieren spätgotische Elemente. Wir sind stolz auf die wunderbaren Ensembles von Bürgerhäusern, die sich in den Straßenzügen Memmingens erhalten haben. Wer dann die beiden Kirchen aus dem 15. Jahrhundert besucht, wird sehr schnell feststellen, daß von der prägenden Zeit der Spätgotik dort herrliche Malereien und ein figurenreiches Chorgestühl geblieben sind.
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Dr. Edmund Stoiber
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