Verlag | Haus der bayerischen Geschichte |
Seiten | 173 |
ISBN | 3927233137 |
Erschienen | 1991 |
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Katalog zur Ausstellung in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen - Haus der begegenung 9. Juli bis 29. September 1991
Vorwort
Das Haus der Bayerischen Geschichte hat die Aufgabe, Geschichtsbewußtsein zu fördern. Mit Ausstellungen und Veröffentlichungen will es dem historischen Interesse und der Erinnerung dienen. Die Ausstellung über die Geschichte der Juden in Bayern ("Siehe der Stein schreit aus der Mauer", Nürnberg, 1988) hat ein aktuelles, dennoch in vielen Zügen unbekanntes Kapitel unserer Landesgeschichtc einem breiten Publikum vorgestellt. Unser Bildungsauftrag legt es nahe, Themen unserer Arbeit in geeigneter Weise wiederaufzunehmen und an Früheres anzuknüpfen. So haben wir uns an der Durchführung einer zusätzlichen Wanderausstellung beteiligt, Vorträge und Tagungen veranstaltet und weitere Veröffentlichungen unternommen bzw. gefördert wie die Bibliographie von Falk Wiesemann und die Reihe der Exkursionsblätter zu Stätten jüdischer Geschichte in Bayern. Sehr gern haben wir deshalb die Kooperation mit der Stiftung Ehemalige Synagoge Ichenhauscn aufgenommen. Unser Beitrag lag in der Herstellung einer Dokumentation und eines begleitenden Katalogbuches sowie didaktischer Materialien. Durch das Verdienst des Regierungsbezirks Schwaben, namentlich von Herrn Bezirkstagspräsidenten Dr. Georg Simnacher, und die Initiative der Stadt Ichenhausen, namentlich der von Herrn Moritz Schmid, sowie durch die Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ist der eindrucksvolle Bau der ehemaligen Synagoge wiederhergestellt und allgemein zugänglich gemacht worden als Begegnungszentrum. Dieses Denkmal gibt der dokumentarischen Darstellung den äußeren Rahmen; es erinnert augenfällig an die bedeutende jüdische Gemeinde von Ichenhausen und ihre lange Tradition. Herr Dr. Manfred Treml hat das Projekt einer exemplarischen Dokumentation von Anfang an unterstützt, entwickelt und betreut; Herr Dr. Silvester Lechner hat eine Fülle von Material zum Thema zusammengetragen; Herr Dr. Johannes Erichscn und Herr Fritz Armbruster haben die gestalterische Realisierung unternommen. Ihnen allen danke ich für ihr Engagement, ebenso Herrn Münchenbach und seinen Kollegen für die Aktivitäten des pädagogischen Arbeitskreises, Herrn Wolf Weigand, Frau Evamaria Brockhoff, Frau Eleonore Wöhrle für die Bearbeitung der Texte! Dank sei auch allen Leihgebern, Autoren und Helfern gesagt sowie dem Büro Ay und Herrn Josef Breuer für die Gestaltung!
Mit der längerfristigen Einrichtung dieser Dokumentation verbinden wir alle den Wunsch, daß den Besuchern eine Ahnung davon vermittelt werde, wie vielfältig und reich das gemeinsame Leben von Juden und Christen in den schwäbischen Dörfern in den vergangenen Jahrhunderten gewesen ist, welches Leid mit der Vertreibung und Ermordung der Juden verbunden war, welche Schande das ist und welchen Verlust wir alle erlitten haben.
Claus Grimm
Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte