Balthasar Neumann als Zeichner und Graphiker - Hotz Joachim
 

Publikationen

Balthasar Neumann als Zeichner und Graphiker

Autor Hotz Joachim
Verlag Bayerische Vereinsbank
Reihe Bavaria Antiqua
Seiten 47
Personen Neumann Balthasar
ISBN B0040ZA9W0
Erschienen1983

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NEUMANNS AUSBILDUNG UND WIRKUNGSKREIS

Im Jahre 1727 malte Markus Friedrich Kleinert, ein tüchtiger Porträtist aus der Reichsstadt Nürnberg, den vierzigjährigen Balthasar Neumann. Selbstbewußt zeigt sich Deutschlands wohl bedeutendster Baumeister des 18. Jahrhunderts im blanken, mit einem samtenen Tuch wirkungsvoll drapierten Harnisch. Freundlichen, zugleich stolzen Blickes wendet er sich dem Betrachter zu, die kunstvolle Perücke umrahmt das kluge Antlitz mit der hohen Stirn. Die Rechte ruht auf einem Kanonenrohr und hält einen Festungsplan, die Linke aber weist in den Hintergrund. Dort ragt ein Teil der Würzburger Residenz auf: die südwestliche, stadtseitige Ecke des Nordblockes, der als erster Bauabschnitt dieses größten Schlosses in Franken vom Jahre 1720 an errichtet worden ist. Harnisch und Kanonenrohr kennzeichnen Neumann als Artillerieoffizier. Im Jahre 1724 war er Major der würzburgischen Artillerie geworden, später brachte er es bis zum Obristen der fränkischen Kreisartillerie. Als 24jähriger Geschütz- und Glockengießergeselle war er 1711 aus seiner Vaterstadt Eger nach Würzburg gekommen, verstand sich auch auf die Feuerwerkerei und begann 1712 die Ausbildung in Geometrie, Feldmesserei und Architektur. Für neue Aufgaben vielseitig gerüstet, fand er 1714 als Fähnrich Aufnahme in die Leibcompagnie des Fürstbischofs Johann Philipp von Greiffenclau (1699-1719). Unter Prinz Eugen nahm Neumann 1717 am Türkenfeldzug und an der Eroberung Belgrads teil. Die militärische Laufbahn führte ihn zum Kriegsbauwesen, und der Festungsplan auf dem Gemälde kündet von seinem Schaffen auf diesem Gebiet. Doch er begnügte sich nicht damit, sondern beschäftigte sich intensiv mit dem weiten Feld der Zivilbaukunst, für das die Würzburger Residenz als das wichtigste Zeugnis steht. Die Inschrift auf dem dargestellten Plan benennt » Seiner Hoch Fürstl. Gnaden zu Würtzburg Obrist Wacht Meister der Artillerie, Ingenieur, und Architect Balthasar Neuman, aet: 40 Anno 1727«.

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in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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