Rezensionen
 

Renzessionen

Nürnbergs Bekenntnis zu seiner nationalsozialistischen Geschichte.

Während es anderswo mit der Umbenennung von Hitlerstraßen getan war, konnte Nürnberg seine braune Hypothek nicht so leicht tilgen. In keiner anderen Stadt weisen so unübersehbare bauliche Hinterlassenschaften auf den nationalsozialistischen Größenwahn hin. Der Verfasser führt an die historischen Orte und erklärt ihre frühere und gegenwärtige Nutzung. Beginnend mit dem Reichsparteitagsgelände, wo von 1933 bis 1938 die Naziaufmärsche stattfanden, die durch Leni Riefenstahls Film "Triumph des Willens" noch heute erlebbar sind. Dann mit dem Saal 600 im Justizpalast, dem Schauplatz der Nürnberger Prozesse 1945/46. Ergänzende Texte von Prozessbeobachtern, z. B. von Simone de Beauvoir, Bertolt Brecht, Ilja Ehrenburg und Herta Müller bieten einen anschaulichen Einblick in das damalige Geschehen. Vorgestellt werden verschiedene Aktionen der Stadt, um des verhängnisvollen Erbes Herr zu werden. So mit der gegenwärtigen Nutzung des Reichsparteitagsgeländes als Dokumentationszentrum oder mit der "Vision einer Stadt der Menschenrechte" (z.B. mit dem Internationalen Menschenrechtspreis). Zahlreiche Fotos ergänzen den informativen Text. Aufgrund der Thematik ohne Einschränkung zu empfehlen.

 Hans Baier

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Diese Buchbesprechung hat uns freundlicherweise die Rezensionszeitschrift „Bayern im Buch“ zur Verfügung gestellt.

Nürnbergs Bekenntnis zu seiner nationalsozialistischen Geschichte.

litera bavarica ist eine Unternehmung der Histonauten und der Edition Luftschiffer (ein Imprint der edition tingeltangel)
in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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