Autor | Jehle Thomas |
Verlag | C.H. Beck Verlag |
Reihe | Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte (Nr. 170) |
Seiten | 568 |
Gattung | Historisches Sachbuch |
Themenbereich | Historisches |
Epoche | 1900–1945 |
Regierungsbezirk | Niederbayern |
Suchbegriff | Freistaat Bayern |
ISBN | EAN | 3406107850 | 9783406107856 |
Erschienen | Oktober 2018 |
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Der Freistaat Bayern verfügte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit seinen kulturellen Schätzen über ein vielfältig einsetzbares Mittel, um angesichts der Beschränkungen durch Besatzungsstatut und Grundgesetz auch jenseits der Landesgrenzen zu agieren. Ausgehend von seinem Selbstverständnis als international vernetzter Kulturstaat im Zentrum Europas knüpften die staatlichen Akteure zwischen 1945 und 1978 ein dichtes Netz an Außenbeziehungen. Mit der auswärtigen Kulturpolitik als Instrument der Außen-, der Föderalismus- und der Außenwirtschaftspolitik entwickelte sich ein Politikfeld, das in der vorliegenden Studie auf einer breiten Quellengrundlage analysiert wird. Wer waren die Handlungsträger, welche Leitbilder verfolgten sie und welche Netzwerke konnten sie aktivieren? Erstmals stehen hier nicht der Bund im Zentrum der Forschungen zur auswärtigen Kulturpolitik, sondern mit dem Freistaat Bayern ein Faktor, der mit dezidiertem Gestaltungswillen im Rahmen des Mehrebenensystems der Bundesrepublik Deutschland die Außenbeziehungen mitprägte.
Vorwort
A. Einleitung
I. Thema und Gegenstand.
II. Forschungsstand
1. Bayerische Kulturpolitik und Außenbeziehungen
2. Die auswärtige Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland
III. Quellenlage und methodisches Vorgehen
IV Theoretische Grundlagen
B. Der verfassunsrechtliche Rahmen
I. Die Verfassung des Freistaats Bayern
II. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
C. Die Protagonisten
I. Der institutioneile Rahmen
1. Die Protagonisten im Kultusministerium
a) Dieter Sanier und das Staatssekretariat für die Schönen Künste
b) Dr. Dr. Walter Keim: Die Schnittstelle der auswärtigen Kulturpolitik.
c) Die Rolle der Kultusminister
2. Die Ministerpräsidenten und die Beamten der Staatskanzlei
3. Das Auswärtige Amt als Partner: Die Bedeutung von Netzwerken.
a) Rudolf Salat und Dieter Sattler als Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts
b) Die Bayerische Staatskanzlei und die Beamten im auswärtigen Dienst
II. Leitbilder
1. Eigenstaatlichkeit und Bundestreue Bayerns
2. Der Europagedanke
a) Das „christliche Abendland"
b) Das „Europa der Regionen"
D. Die auswärtige Kulturpolitik von 1945 bis 1978
I. Die Besatzungszeit: Außenkulturpolitik als Weg zur Eigenstaatlichkeit?
1. Die Rahmenbedingungen der auswärtigen Kulturpolitik
a) Der HandlungsSpielraum der bayerischen Staatsregierung
b) Der Wiederaufbau des bayerischen Kulturlebens
2. Kultur als Mittel zur Ausweitung des politischen Handlungs Spielraums: Die „französische Karte"
a) Die bayerisch-französischen „relations privilegiees“
b) Die Bedeutung Bayerns in der auswärtigen Kulturpolitik Frankreichs
c) Mehr als ein Rezipient: Die ersten Schritte der Außenkulturpolitik
II. Reintegration in die Völkergemeinschaft und Föderalismuspolitik: Bayerische Außenkulturpolitik im
Gründungsjahrzehnt der Bundesrepublik Deutschland
1. Die föderale Struktur der Bundesrepublik als Koordinatensystem
a) Bayern und der Bund
b) Möglichkeiten und Grenzen der bayerischen Außenbeziehungen
2. Vertreter der Zivilgesellschaft als Akteure der auswärtigen Kulturpolitik
a) Die Beziehungen zu Spanien
α) Die Deutsch-Spanische Gesellschaft München und die Rückgewinnung des deutschen
Auslandsvermögens
ß) Adalbert Prinz von Bayern als deutscher Botschafter in Ma
3. Die Anfänge der auswärtigen Kulturpolitik im Inland
a) Die Opernfestspiele: Hohe Kultur als Anknüpfungspunkt
b) Das Europahaus Schliersee und die Förderung des Europagedankens
c) Außenkulturpolitik im Flächenstaat: Die Europäischen Wochen Passau
4. Ausstellungen als Mittel der auswärtigen Kulturpolitik
a) Die Meisterwerke der Alten Pinakothek in den USA:
Der Anfang vom Ende der großen Auslandsausstellungen 1953
b) „Rococo Art from Bavaria“ in London 1954
c) Die Europarat-Aus Stellung in München 1958
5. Die Auslandsgastspiele der Bayerischen Staatstheater
a) Die Auslandsgastspiele im Spannungsfeld von Bund, Freistaat und Staatstheatern
b) Die Auslandsgastspiele des Staatsschauspiels, der Staatsoperette und des Staatsballetts
c) Die Auslandsgastspiele der Staatsoper
α) Reintegration in die Völkergemeinschaft
ß) Deutschlandpolitik und globale Vernetzung
6. Die Aktivierung von Netzwerken für die auswärtige Kulturpolitik
a) Wilhelm Hausenstein und die deutsch-französischen Beziehungen
α) Die Netzwerke des Generalkonsuls
ß) Bayerische Kultur als Mittel der deutschen Außenkulturpolitik
b) Kulturattache Eugen Gürster und die bayerischschottischen Tänze
7. Bayern als „Vorreiter des Föderalismus“ in der auswärtigen Kulturpolitik der Bundesrepublik
a) Die Kulturabkommen
α) Die Schnittstelle von Außenpolitik und Kulturhoheit
ß) Das deutsch-französische Kulturabkommen als Belastungstest für die Zusammenarbeit zwischen
Bund und Ländern
γ) Reintegration in die Völkergemeinschaft statt Konfrontation
b) Die Mitwirkung in internationalen Organisationen
III. Die Internationalisierung der bayerischen Außenkulturpolitik
1. Von der hohen Kultur zum erweiterten Kulturbegriff
a) Rahmenbedingungen und Handlungsspielraum
b) Neue Bilder in der bayerischen Selbstdarstellung
2. Die bayerische Kulturhilfe für Südtirol
a) Bayerische Verbundenheit mit den „Südtiroler Brüdern“
b) Die Rolle der bayerischen Zivilgesellschaft
α) Die Hilfsorganisationen
ß) Das Kulturwerk für Südtirol und die Terrorismus-Vorwürfe: „La centrale è a Monaco“?
γ) Die Stille Hilfe für Südtirol
c) Die Kulturhilfe der bayerischen Staatsregierung
3. Die kulturelle Repräsentation bei Staatsbesuchen in Bayern
a) Anfänge, Umfang und Intentionen der Selbstdarstellung
b) Das Besucherprogramm: „The Antiquarium is still vivid in my mind“
4. Die auswärtige Kulturpolitik und ihre Rückwirkungen auf die bayerische Bevölkerung
a) Der Austausch im bayerischen Bildungswesen
α) Der Schüleraustausch
ß) Der Assistentenaustausch
γ) Der Lehreraustausch
δ) Der deutsch-französische Austausch von Kindergärtnerinnen
b) Die kommunalen Partnerschaften
IV 1970—1978: Von der Außenkultur- zur Außenwirtschaftspolitik
1. Eine Phase selbstbewusster bayerischer Außenbeziehungen
a) Die Rahmenbedingungen der auswärtigen Kulturpolitik
b) Die Selbstdarstellung des Freistaats bei den Olympischen Spielen 1972
α) Der Freistaat und die „heiteren Spiele“
ß) Zwischen hoher Kultur und Folklore: Bayerische Selbstdarstellung im Kulturprogramm
2. „Diplomatie unterhalb der Schwelle der Außenpolitik“: Die Zusammenarbeit mit den jugoslawischen
Teilrepubliken
a) Die Anbahnung der Beziehungen: Bayern als Brücke nach Südosteuropa
b) Die bayerisch-jugoslawischen Abkommen als Teil der auswärtigen Kulturpolitik
α) Die Bedeutung des Kulturaustausche
ß) Die Integration der „Gastarbeiter“
γ) Die Ausstellung „Kurfürst Max Emanuel — Bayern und Europa um 1700“ als Legitimation der
Außenbeziehungen
3. Bayern in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer von 1972 bis 1978
a) Die Staatsregierung und die Anfänge der Arge Alp
b) Die Bedeutung der Kultur
4. Das Auswärtige Amt und die regionalen Außenbeziehungen im Mehrebenensystem
5. Bayern und die Sowjetunion
a) Die Anfänge des Kulturaustausches
b) Skythen-Gold und Kunstwerke des Königreichs Urartu: Ein Blick auf die Praxis des
Kulturaustausches
c) Die Bayerische Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen der BRD und der
Sowjetunion e.V.
d) Die Ausstellung „Bayern — Land und Leute“ in Moskau: „Jodler werben für Bayerns Industrie“
E. Räume in der auswärtigen Kulturpolitik
I. Die Vereinigten Staaten von Amerika
II. Frankreich
1. Frankreich und die bayerische Außenkulturpolitik nach der Gründung der Bundesrepublik
2. Vom deutsch-französischen Gymnasium zur Europäischen Schule
3. Die Deutsch-Französische Gesellschaft München
III. Italien und der Vatikan
IV. München als kulturelles Zentrum in Bayern und Europa
V. Die Internationalisierung der Räume.
F. Fazit.
Anhang
I. Zeitzeugeninterview Kultusminister a.D. Prof. Dr. Hans Maier
II. Record of a conversation with Dr. Bachmann of the German Consulate-General in London on the
subject of Anglo-Bavarian relations Abkürzungen
Quellen und Literatur
I. Ungedruckte Quellen
II. Gedruckte Quellen
III. Literatur
Abbildungsverzeichnis
Abbildungen
Register