Autor | Fock Manfred |
Verlag | Fangorn |
Seiten | 154 |
Gattung | Zeitgenössischer Roman |
Themenbereich | Gesellschaft |
Epoche | Ab 1945 |
Suchbegriff | Nationalsozialismus |
ISBN | EAN | 3980698572 | 9783980698573 |
Erschienen | 2006 (Adelshofen) |
„War es ein Adler oder doch nur ein Bussard? Vielleicht waren es auch zwei, einige sprachen sogar von drei, der Wochen später – so mehrere Augenzeugen, unisono – mehrmals über Oberrichtbach auftauchte. Der germanische Hoheitsadler in Bronze dagegen saß bis kurz nach Kriegsende im Mai des Jahres 1945 auf dem aus blauem Muschelkalk bestehenden Sockel mit Hakenkreuz im Sitzungssaal des Rathauses und blickte ungeachtet aller Ereignisse stoisch vor sich drein. Dann verflog er sich – sockellos, versteht sich – ohne aus dem Gebäude zu entweichen.“ Jahre später landet der bronzene Adler im Innenhof des Rathauses respektive Adlerhorst. Unter den Lokalpolitikern wird über dessen Herkunft und Bedeutung heftig diskutiert. Ist er nun ein Echter oder ein Unechter Adler? Aufklärung tut Not und der Vorhang öffnet sich für eine typisch Focksche Satire. Der Autor verfolgt so minutiös den Weg des Adlers bis zum bitteren Ende, genauer bis in das Jahr 2000, als ein heimtückischer Anschlag auf den Adler ganz Oberrichtbach in Aufregung versetzt. In seinem Heimatroman berichtet Fock auch über das Unwesen des Nationalsozialismus in einem im Grunde genommen austauschbaren „Vorgärtchen, Vorstädtchen“ damaliger Zeit, in dem der von allen am meisten gefürchtete Kreisleiter Oberbayerns das Sagen hatte.
Der zuletzt im Rathaushof aufgestellte Adler war ab 1997 lokales Politikum. Focks kritischer Blick vor die Haustür ist heilsame Heimatkunde. Münchner Merkur
Fock hat aus einer traurigen Debatte, die illustriert, dass viele Kommunalpolitiker nichts begriffen haben, eine witzige, unterhaltsame und lehrreiche Geschichte gesponnen. Süddeutsche Zeitung