Autor | Haus der Bayerischen Geschichte |
Verlag | Verlag Friedrich Pustet |
Reihe | Edition Bayern - Geschichte |
Seiten | 81 |
Suchbegriff | Tracht, Dirndl, Lederhosen |
Buchart | Zeitschrift |
ISBN | 3791723472 |
Erschienen | 2011 (Regensburg) |
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Dieses Sonderheft der 2009 neu begründeten Reihe EDITION BAYERN hat eine lange Geschichte - es sollte ursprünglich anlässlich des 125. Geburtstags der Bayerischen Trachtenvereine im Jahr 2008 vorliegen und könnte nun ein, wenngleich auch ein bisschen verspätetes, Geschenk zum Geburtstag des 1. Landesvorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbands sein, der im Jahr 2009 75 Jahre alt wurde. Auch zum festlichen Geburtstagsschmuck des 200. Oktoberfestes, das in diesem Jahr begangen wurde, mag es sich eignen. Trachten sind eben kompliziert, denn eigentlich gibt es sie gar nicht, wie die Fachleute nicht müde werden zu betonen. Trachten - und mögen wir sie als noch so traditionell empfinden - sind immer auch der Mode und damit dem Wandel unterworfen. Und doch scheinen sie beständiger zu sein als andere Moden, die kommen und gehen. Es eignet ihnen etwas so Besonderes, dass ihnen auch Modeschöpfer mit gänzlich konträren Stilrichtungen Aufmerksamkeit schenken: Die große alte Dame des Punk, die Londoner Designerin Vivienne Westwood, war es, die einmal gesagt hat, in einem Dirndl sehe jede, aber auch jede Frau schön aus. DASS LETZTLICH JEGLICHE Kleidung „Tracht" ist, dass Kleidung immer Ausdruck einer Zugehörigkeit ist, weist in unserem Heft Evelyn Gillmeister-Geisenhof nach, die anhand des Weißenburger Konfessionsbildes und der im dortigen Stadtarchiv erhaltenen Inventare aus dem 16. Jahrhundert die Kleidung dieser Epoche, dieses Ortes, der dort verewigten Standespersonen präzise analysiert. Stefan Hirsch geht dann der Zeit der „Tracht nach der ,Tracht" nach, in der entsteht und in Vereinen und Verbänden gepflegt wird, was wir heute unter Tracht verstehen. Stephanie Heyl schließlich gibt einen Einblick in das „Phänomen Tracht", das gerade für Bayern eine kaum zu überschätzende Rolle spielt - im Hinblick auf Identität und auf Außenwirkung, die damit entfaltet und weithin für Bayern als prägend erachtet
wird. Helmut Bauer beschäftigt sich mit den jungen Trachtlern, mit der Jugendarbeit in den Vereinen am Beispiel des Gebirgs-trachten-Erhaltungsvereins Almengrün in Riedering, dessen Vereinsleben wesentlich von den jungen und jüngsten Trachtlern gestaltet wird. „Net bloß s oid Gwand spazierntragn!" - wie Erich Auer 1994 einen Essay betitelt hat - das gilt vor allem auch für die jungen Trachtler.
DIE VEREINE PFLEGEN Brauchtum und Tradition nicht um ihrer selbst willen. Ihr Anliegen ist viel breiter gefächert: Zu den engeren Belangen wie Brauchtum, Trachten, Volksmusik und -tanz treten aktuelle Themen wie Denkmalpflege, Umwelt und Naturschutz, Landschaftspflege und vieles mehr. Und erst wer das eigene Herkommen, die eigene Geschichte, kennt, ist in der Lage, in einer globalisierten Welt das Fremde nicht als fremd, sondern nur als anders zu verstehen.
UNSER DANK GILT unserem Kooperationspartner, dem Bezirk Oberbayern, insbesondere Bezirksheimatpfleger Stefan Hirsch, sowie Alexander Wandinger, dem Leiter des Trachten-Informationszentrums in Benediktbeuern, ferner den Trachtenberatern und -beraterinnen der Bezirke, vor allem Evelyn Gillmeister-Geisenhof, der Leiterin der Trachtenforschungs-und-be-ratungsstelle des Bezirks Mittelfranken, sowie dem 1. Landesvorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbands, Otto Dufter, und Wolfgang Gensberger, der uns das Vereinsarchiv zugänglich gemacht und uns tatkräftig unterstützt hat. Den Trachtenvereinen und den zahlreichen Privatpersonen, die uns Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben, sei herzlich gedankt, ebenso meinem Vorgänger im Amt, Prof. Claus Grimm, für die Konzeption des Heftes.
DR. RICHARD LOIBL
DIREKTOR DES HAUSES DER BAYERISCHEN GESCHICHTE