Autor | Lieb Norbert |
Verlag | Schnell & Steiner |
Seiten | 24 |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3795440904 |
Erschienen | 2000 |
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Baugeschichte. Schönheit der Landschaft, ehrwürdige Geschichte und Glanz der Kunst bilden vereint das Erlebnis Dießen. Südwestlich des Ortes stand die Stammburg der Grafen von Dießen-Andechs. Dieses im 12. und frühen 13. Jh. zu höchster Bedeutung aufgestiegene Geschlecht war weithin begütert, mit großen Herrscherhäusern versippt und durch eine erstaunliche Zahl heiligmäßiger Männer und Frauen ausgezeichnet. Ein angeblich 815 bei St. Georgen vor Dießen gegründetes, 1013 an Augustiner-Chorherren übergebenes Stift wurde 1132 durch Graf Berthold l. von Dießen an die jetzige Stelle verlegt. Im Barock ließ Propst Renatus Sonntag 1681/88 die Stiftsgebäude neu errichten. Der aus Indersdorf gebürtige Propst Ivo Bader begann 1720 einen Neubau der Stiftskirche, der bei seinem Tode 1728 noch unvollendet war. Nachfolger wurde Herkulan Karg (geb. 1691 als Sohn eines Hofmusikers zu Innsbruck; 1755 gest.). Dieser von echter Religiosität und klösterlicher Zucht erfüllte, künstlerisch kultivierte Prälat ist der Schöpfer der bestehenden Stiftskirche. Eine im Sommer 1731 von ihm unternommene Studienreise brachte den Entschluß zu einem Neubau, der im Frühjahr 1732 begonnen wurde: zum 600-Jahres-Jubiläum der Gründung. Eine zweite, im Herbst 1733 gemachte Studienfahrt des Propstes galt der Vorbereitung der Ausstattung. 1736 entstanden die Freskomalereien, anschließend die Stukkaturen, Altäre, Kanzel, Beichtstühle, Orgel und Eingangsgitter. Am 7. September 1739 wurde die Kirche geweiht. 1740 ist die Orgelempore bezeichnet, von 1740 und 1747 datieren die Stifterinschriften der zwei östlichen Seitenaltäre. Die Säkularisation machte 1803 dem Stift ein Ende.