Süddeutsche Bronzebildhauer des Frühbarocks - Brinckmann A. E.
 

Publikationen

Süddeutsche Bronzebildhauer des Frühbarocks

Autor Brinckmann A. E.
Verlag Riehn &Reusch
Seiten 89
Personen Gerhard Hubert, Vries Adrian de, Krumpper Hans, Reichel Hans, Wurzelbauer Benedikt
Suchbegriff Bronzebildhauer
ISBN B0026S2XXQ
Erschienen1923

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EINLEITUNG
Gegen Ausgang der Gotik gewinnen die Erzeugnisse der Vischerschen Gießhütte zu Nürnberg große Berühmtheit. Bis in zahlreiche Städte Norddeutsch-b fc> lands begegnet man ihnen. Besonders häufig sind Grabdenkmale mit Bildnisskulpturen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nehmen die auswärtigen Aufträge ab, selbst die in Nürnberg ausgeführten Arbeiten sind kleiner an Umfang. Eine Wandlung im Thematischen findet statt: Motive humanistischer Gesinnung stellen sich ein — 1552 arbeitet Hans Vischer den Apollobrunnen im neuen Rathaushof—, die Auftraggeber finden sich in den Kreisen eines reichen Patriziertums, das Bronzewerke zum Schmuck seiner Höfe und Wohnräume sucht. So entwickelt sich die Vorliebe für Kleinbronzen, meist in Verbindung mit einem Wandbrünnlein, wo das Wasser in feinem Strahl oder auch nur tröpfelnd der Bronze entspringt und in einer Muschelschale aufgefangen wird. Zu dieser Gruppe gehört die Abundantia (Tafel l), die in ihrer vollen Körperlichkeit und weichen Oberflächenbehandlung den Stil der Vischerschule mit italienischem Einschlag gut darstellt. Man findet Figürchen bis zu Handgröße, Venus, Amor, Neptun, hin und wieder auch Tierdarstellungen. Ein zweites Zentrum grade dieser Kleinbronzenindustrie beginnt sich in Augsburg zu bilden. Seit den 70 er Jahren des 16. Jahrhunderts machen sich in der Nürnberger Kunst neben oberitalienischen Renaissanceeinflüssen die Auswirkungen der niederländischen Renaissance geltend, die bereits Norddeutschland durchsetzt haben. Politische Wandlungen in den Niederlanden, Abwanderungen der Künstler von dort begünstigen eine Entwicklung, deren erste Spuren die typischen Studienreisen niederländischer Künstler über Deutschland nach Italien bilden. Zu gleicher Zeit, als der Amsterdamer Bildhauer Hubert Gerhard erstmalig in Kirchheim, dem Schloß der Fugger, beschäftigt ist, vollendet 1585 Benedikt Wurzelbauer (1548-1620) den Tugendbrunnen in Nürnberg (Tafel 2-J). Das Holzmodell für diesen Brunnen befindet sich im Germanischen Museum von Nürnberg und gestattet einen Blick in den technischen Werkvorgang. Manches, wie die blasenden kleinen Knaben am zweiten Ring des Brunnenstocks, erinnert noch an die Traditionen der Vischerschule, die Tugenden am unteren Ring und die abschließende Justitia mit Wage und Schwert zeigen die preziöse Lebendigkeit des niederländischen Manierismus, niederländischen Ursprungs ist das Beschlagwerk am Brunnenstock.
  • Einleitung
  • Literatur
  • Kritische Anmerkungen
  • Bildteil

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