Autor | Schnell Hugo |
Verlag | Schnell & Steiner |
Seiten | 14 |
Ort | Gars am Inn |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Buchart | Broschüre |
ISBN | B0000BS0QY |
Erschienen | 1970 |
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Geschichte. Kloster Gars liegt zwischen Mühldorf und Wasserburg auf einer Terrasse oberhalb des linken Innufers. Der Name Gars (im frühen Mittelalter garoz, garze u. ä. genannt) ist keltischen Ursprungs (garadh = Umzäunung). Ins Licht der Geschichte taucht dieser Ort erst 764, als Herzog Tassilo III (748-788) einem Salzburger Kleriker namens Boso die Erlaubnis gab, beim Ort Garoz eine Zelle zu Ehren des hl. Petrus zu erbauen. 4 Jahre später übergab Tassilo diese neue Zelle samt Kirche an das Kloster St. Peter in Salzburg. Bis 1817 verblieb Gars im Bereich der Erzdiözese Salzburg. Die Zelle Garoz entwickelte sich bald zu einem „mo-nasterium", d. h. zu einem Verband in Gemeinschaft lebender Weltpriester. 807 wird dieses „monasterium Garoz" das erste Mal urkundlich erwähnt als Ort einer Gerichtsverhandlung. Die wirtschaftliche Grundlage war gesichert durch eigene Rodungsarbeiten und Schenkungen, so daß um 900 der Wirtschaftsbereich von Gars etwa 20 Kirchen, Gutshöfe und Baulichkeiten umfaßte. Von den Ungarneinfällen weitgehend verschont, kommt 924 die Zelle Garoz samt allem Zubehör durch Erzbischof Adalbert (923—935) in den Besitz der edlen Frau Rihni (der Gemahlin Adalberts vor dessen Priesterweihe). 1025 bekommt die Kaiserinwitwe Kunigunde im Wege eines Tauschvertrages die Höfe Gars, Aschau, Stadel und Ampfing mit 50 dazugehörenden Hüben. Wieder ein Jahrhundert später wird Gars in die Reformarbeit des Erzbischofs Konrad (1106—1147) einbezogen und in ein Stift der Augustiner-Chorherren umgewandelt. In diese Zeit fällt der Neubau einer romanischen Kirche zu Ehren der Gottesmutter und der hl. Radegundis; der neue Titel ist das erstemal 1128 in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Die Mittel für diesen Kirchenbau bestritten die Schutzvögte des Klosters Gars, die Grafen von Megling.