Die Auseinadersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450 - Kremer Renate
 

Publikationen

Die Auseinadersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt 1438-1450

Autor Kremer Renate
Verlag C.H. Beck Verlag
Reihe Schriftenreihe zur Bayerischen Landesgeschichte
Seiten 378
Buchart Broschüre
Erschienen378 (München)

Die Auseinandersetzungen um das Herzogtum Bayern-Ingolstadt zählen zu den bedeutendsten Konflikten im Reich während der Regierungszeit König Albrechts II. und im ersten Jahrzehnt der Herrschaft König Friedrichs III. Aufmerksamkeit erregte dabei von Anfang an die äußere Dramatik des Geschehens: Zunächst der Aufstand Herzog Ludwig des Buckligen gegen seinen Vater Herzog Ludwig den Gebarteten, anschließend, nach dem Tod erst des Sohnes, dann des Vaters, der Erbfolgekonflikt zwischen den nächsten Verwandten, den Herzögen in München und Landshut, als Kampf um die Vorherrschaft in Bayern. Diese Ereignisse bilden den Rahmen für die Untersuchung dessen, was die innere Dramatik ausmacht: Die Interaktion zwischen den bayerischen Herzögen, deren Handlungsspielräume sich aus einer Verknüpfung der persönlichen Stärken und Schwächen mit überregionalen Konstellationen und internen Faktoren der Landesherrschaften ergaben, dem seit einigen Jahren kontrovers diskutierten spätmittelalterlichen Königtum und den Landständen. Besonders mit der Untersuchung der Rolle und Bedeutung der Landstände in zwei klassischen Fällen von Herrschaftskonflikten betritt diese Arbeit für das Bayern des 15. Jahrhunderts Neuland.

Vorwort

Es hat familiärer und beruflicher Umstände wegen lange gedauert, daß dieses Buch - die leicht überarbeitete Fassung meiner 1989 von der Fakultät Geschichte und Geographie der Universität Mannheim angenommenen Dissertation - erscheint. Umso mehr schulde ich dem Beharrungsvermögen und der Geduld der Kommission für Bayerische Landesgeschichte, die diese Arbeit bereits 1990 angenommen hatte, Dank. Insbesondere fühle ich mich deren damaligen und jetzigen Vorsitzenden, Prof. Dr. Andreas Kraus, Prof. Dr. Walter Ziegler und Prof. Dr. Alois Schmid, dem Leiter der Schriftenreihe, Prof. Dr. Wilhelm Volkert, sowie meiner immer freundlichen und hilfsbereiten Betreuerin Frau Dr. Claudia Schwaab verpflichtet. Tatkräftige Unterstützung fand ich bei Dr. Reinhard Frömmelt, der mir half, die Tücken der (Computer)Techmk zu bewältigen und der mir auch sonst den Rücken freihielt.

Mein Dank gilt weiterhin den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der von mir benutzten Archive und Bibliotheken. Dies gilt vor allem für Herrn Stadtarchivar Max Springer (Lauingen), Herrn Archivdirektor Prof. Dr. Joachim Wild (München) und Frau Vorel (Universitätsbibliothek Mannheim).

Durch die Gastfreundschaft meiner Münchener »Wirte«, Familie Renoirte und der inzwischen leider verstorbenen Ilse Tübbecke, wurden die Anstrengungen der langen Archivreisen spürbar erleichtert. Ihnen sei dafür noch einmal herzlich gedankt.

Wertvolle Hinweise und Anregungen erhielt ich aus vielen Gesprächen mit Dr. Franz Fuchs (inzwischen Professor in Regensburg), Dr. Christine Reinle (mittlerweile Privatdozentin in Mannheim), Dr. Gerhard Rechter (Nürnberg), Dr. Beatrix Ettelt-Schönewald (jetzt Archivleiterin in Ingolstadt) und Dr. Gerda Lucha.

Die aufmerksame Redaktion des Manuskripts verdanke ich meinem Vater Günther Backhaus.

Uneigennützige Unterstützung wurde mir von Dr. Theodor Sträub (Gai-mersheim) zuteil, der mir das von ihm gesammelte, noch nicht ausgewertete Archivmaterial großzügig zur Verfügung stellte, mich über seine eigenen Forschungen unterrichtete und immer wieder Zeit fand, auch Details der Ingol-städter Auseinandersetzungen mit mir zu erörtern. Ihm gilt mein ganz besonderer Dank.

Größtes Verdienst an Zustandekommen und Gelingen dieser Arbeit gebührt meinem Doktorvater Prof. Dr. Karl-Friedrich Krieger. Er erwies sich sowohl bei der Bewältigung von praktisch-organisatorischen Problemen wie auch bei der Diskussion inhaltlicher Fragen als kritischer und kompetenter Berater.

Auch setzte er sich erfolgreich für die Aufnahme der Dissertation in die Schriftenreihe der Kommission für bayerische Landesgeschichte ein. Ihm sei an dieser Stelle ebenso wie Frau Prof. Dr. Hanna Vollrath für ihre Bereitschaft, das Korreferat zu übernehmen, ganz herzlich gedankt.

Ohne das Promotionsstipendium des Instituts für Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung wäre es nur schwer möglich gewesen, diese Arbeit zu verfassen. Daher gilt mein Dank dem damaligen Institutsleiter Dr. Ehrhardt Mayr und Konrad S. Krieger, der zu dieser Zeit der Graduiertenförderung vorstand.

Sankt Augustin, im August 2000

Renate Kremer

 

  • Ungedruckte Quellen
  • Gedruckte Quellen und Regestenwerke
  • Darstellungen
  • Abkürzungen und Siglen
  • Einleitung
    Problemstellungen, Forschungsstand und Quellenlage

DER KAMPF UM DIE HERRSCHAFT IM HERZOGTUM BAYERN-INGOLSTADT ZWISCHEN DEN HERZÖGEN LUDWIG D. JÜNGEREN UND LUDWIG D. ÄLTEREN (1438-1445)

Kapitel l
Das Herzogtum Bayern-Ingolstadt vom Teilungsvertrag von 1392 bis zum Ausbruch des Vater-Sohn-Konflikts (1438)

  1. Äußere Politik und innere Verhältnisse
    1. Das Scheitern der Ingolstädter Revisionspolitik
    2. Die Herrschaftsmodcrnisierung durch Ludwig d.Ä.
    3. Adel, Städte, Märkte und Prälaten:
      Zusammensetzung und Stellung der Landschaft
  2. Beginn und Ursachen des Vater-Sohn-Konflikts

Kapitel 2
Mittel der Durchsetzung und Sicherung von Herrschaft

  1. Kriegführung und Verhandlungen
    1. Kriegspläne und -aktionen
    2. Vermittlungsbemühungen in den Jahren 1439-1443
    3. Die militärische Entscheidung 1443
  2. Wahrnehmung von Herrschaftsfunktionen im Land
    1. Die Herrschaftspohtik Ludwigs d.J.
      1. Programm einer besseren Regierung
      2. Besetzung der Außenämter
      3. Hof, Hofgencht, Kanzlei und Räte
      4. Huldigungen und Pnvilegierungen
      5. Einkünfte aus herzoglichem Kammergut und Regalien
      6. Finanzierung von Herrschaft und Krieg
      7. Gerichts- und Lehensherrschaft
      8. Gewährung von Schutz und Schirm
    2. Die Herrschaftspolitik Ludwigs d.Ä.
      1. Grundlagen der Herrschaft
      2. Hof, Hofgericht, Kanzlei und Räte
      3. Die Ingolstädter Stiftungen
      4. Überlassung von Landestellen an die Landshuter Linie der Wittelsbacher
      5. Gewährung von Schutz und Schirm
    3. Die Landschaft zwischen den konkurrierenden Herrschaftsansprüchen
      1. Art und Intensität politischer Partizipation in den Ingolstädter Auseinandersetzungen
      2. Die Rolle der Landschaft im Vater-Sohn-Konflikt
  3. Die auswärtigen Beziehungen der Konfliktparteien
    1. Ludwig d.J. und seine Verbündeten
      1. Herzog Albrecht von Bayern-München
      2. Die Markgrafen von Brandenburg
    2. Die Ingolstädter Herzöge und das Reichsoberhaupt
      1. Das Verhältnis Ludwigs d.J. zum König
      2. Das Verhältnis Ludwigs d.Ä. zum König
      3. Albrecht II. und Friedrich III. im Ingolstädter Vater-Sohn-Konflikt

DIE AUSEINANDERSETUNGEN ZWISCHEN DEN HERZÖGEN ALBRECHT VON BAYERN-MÜNCHEN UND HEINRICH VON BAYERN-LANDSHUT UM DAS INGOLSTÄDTER ERBE (1445-1450)

Kapitel 3
Die Erbprätendenten und das Herzogtum Bayern-Ingolstadt im Zeichen des erwarteten Erbfalls (1445-1447)

  1. Die Lage im Herzogtum Bayern-Ingolstadt nach dem Tod Ludwigs d.J.:
    die Herrschaft der Brandenburger und Ludwigs d.Ä.
    1. Die Herausbildung von zwei Herrschaftsbereichen
    2. Die Herrschaft der Brandenburger
    3. Die Herrschaft Ludwigs d.Ä.
    4. Die Ingolstädter Landschaften
  2. Kooperation und Konfrontation
    1. Herzog Albrechts Angebot an Herzog Heinrich und die Annäherung an Ludwig d.Ä. und die Ingolstädter Landschaft
    2. Herzog Heinrichs Versuch, die Kontrolle im Ingolstädter Herzogtum zu gewinnen
      1. Die Grundlage von Heinrichs Politik: Das Bündnis mit Markgraf Albrecht und Margarete von Brandenburg
      2. Die Begünstigung Heinrichs durch König Friedrich III.
      3. Die Maßnahmen gegen Herzog Albrecht
      4. Die Gegenwehr Ludwigs d.Ä.
      5. Der Widerstand der Landschaft Ludwigs d.Ä. und die Ausweitung des Konflikts

Kapitel 4
Die Entscheidung im Ingolstädter Erbfolgekonflikt (1447-1450)

  1. Der Antritt der Erbschaft Ludwigs d.Ä. durch Herzog Heinrich
    1. Legitimierungsversuche Herzog Heinrichs
    2. Die Gewinnung der auswärts deponierten Gelder und Schätze Ludwigs d.Ä.
    3. Die Besetzung des Ingolstädter Herzogtums und seine Integration in den Herrschaftsbereich Herzog Heinrichs 1447/48
    4. Der Widerstand Herzog Albrechts III.
    5. Die Reaktion der Ingolstädter Landschaften
  2. Der Konflikt um das Ingolstädter Erbe vor dem König (1447-1450)
    1. Strategie und Taktik der Parteien am königlichen Hof
    2. Der Prozeß um das Erbe Ludwigs d.Ä..
      1. Die Auffassungen über die Rechtslage
      2. Der Gang des Prozesses
    3. Die Belehnung Herzog Heinrichs mit dem Herzogtum
    4. Motive der königlichen Politik
  3. Das Ende des Erbfolgekonflikts: der Erdinger Vertrag 1450

Zusammenfassung

Tabellen

  1. Die Besetzung der Pfleger- und Richterstellen durch Ludwig d.J.
  2. Darlehen der Städte und Märkte an Ludwig d.J.
  3. a. Politische Partizipation im LG Aichach 1438-1445
    1. Politische Partizipation im LG Schrobenhausen 1438-1445
    2. Politische Partizipation im LG Schwaben 1438-1445
    3. Politische Partizipation im LG Kitzbühel 1438-1445
  4. Landtage 1445—1447 nach Datum, Ort, Teilnehmerkreis, Zustandekommen, Protagonisten (mit Herkunft und Ämtern)
  5. Pfleger Herzog Heinrichs in Bayern-Ingolstadt 1447/48
  6. Bayerische Gesandtschaften am königlichen Hof 1447-1450
  7. Ladungen, Verschiebungen und Rechtstage im Prozeß um das Ingolstädter Erbe 1447-1450

Anhang

  1. Die Räte Herzog Ludwigs d.J.
  2. Die Räte Herzog Ludwigs d.Ä.
  3. Ausgewählte Quellen
  4. Genealogische Tafel
  5. Kartenskizze des Herzogtums Bayern-Ingolstadt

Namens- und Ortsregister

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