Der Lebensborn in München - Baumann Angelika, Heusler Andreas
 

Publikationen

Der Lebensborn in München

Kinder für den Führer

Autor Baumann AngelikaHeusler Andreas
Verlag Franz Schiermeier Verlag
Seiten 228
Regierungsbezirk Oberbayern
Suchbegriff Lebensborn
Buchart Broschüre
ISBN 394386619X
Erschienen2013 (München)

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Herausgegeben von
Angelika Baumann und Andreas Heusler

Mit Beiträgen von Theresia Bauer, Anna Bräsel, Annemone Christians, Annette Eberle, Andreas Heusler, Tatjana Neef, Sabine Schalm und Florian Wimmer

Der 1935 auf Veranlassung Heinrich Himmlers gegründete Verein Lebensborn wirkte unter dem Deckmantel sozialkaritativer Fürsorge für ledige Mütter und uneheliche Kinder an der Umsetzung der nationalsozialistischen Bevölkerungs- und Rassenpolitik mit. In den Heimen des SS-Vereins konnten „rassisch und erbbiologisch wertvolle" Frauen ihre Kinder entbinden. Ledigen Frauen war dies unter Geheimhaltung möglich, der Lebensborn übernahm zudem die Vormundschaft, sicherte Kind und Mutter finanziell ab und sorgte bei Bedarf für die Vermittlung der Kinder in Pflege- oder Adoptivfamilien. Dieser fürsorgerische Ansatz täuschte über den eigentlichen Zweck hinweg, nämlich mit Kindern „guten Blutes" zum Aufbau einer „rassischen Elite" des Dritten Reiches beizutragen.
Welche besondere Rolle München für den Lebensborn spielte, ist bislang weitgehend unbekannt. Der SS-Verein eröffnete sein erstes Heim 1936 im 30 Kilometer entfernten Steinhöring und verlegte seine Zentrale 1938 von Berlin nach München. In den Folgejahren expandierte der Lebensborn nicht nur im Stadtgebiet, sondern koordinierte von hier aus seine europaweiten Aktivitäten.
Die Publikation zeigt auf, welche bedeutende Rolle München für den Lebensborn spielte. Wie war der Verein mit seinen Dienststellen und Wohnungen in der Stadt präsent? Welche Akteure waren für den SS-Verein tätig und arbeiteten von München aus an der Umsetzung der
NS-Rassenpolitik und -Bevölkerungspolitik? Was machte München als Standort für den Lebensborn so interessant? Wer waren die Personen und Institutionen, die bereits im Vorfeld des Nationalsozialismus Rassenhygiene und Menschenfeindlichkeit zum Programm hatten?
Die Geschichte des Lebensborn endete nicht 1945 - seine Nachwirkungen in juristischer, medialer und wissenschaftlicher Sicht sowie in der ganz individuellen Aufarbeitung dauern an.

Hans-Georg Küppers, Michael Stephan
Vorwort

Angelika Baumann, Andreas Heusler<
Einleitung der Herausgeber

  1. Vorläufer und Vordenker von „Rassenhygiene" und Eugenik
    Andreas Heusler
    • München und der Lebensborn e.V.: Rassenhass und Menschenfeindlichkeit als „Standortfaktoren
    • Das Münchner Milieu
    • Antisemitismus als gutbürgerliches Glaubensbekenntnis
    • Der Alldeutsche Verband (ADV)
    • Die Deutsche Vaterlandspartei (DVLP)
    • Rassenhygiene als Programm: Max von Gruber
    • Die Thule-Gesellschaft
    • Multiplikator des Rassismus: Julius Friedrich Lehmann
  2. Nationalsozialistische Familien- und Bevölkerungspolitik
    • Annette Eberle
      Der Kampf gegen die „Abtreibungsseuche". Abtreibungszwang und das nationalsozialistische Frauenbild
    • ​Annemone Christians, Florian Wimmer
      Kommunale Sozial- und Gesundheitspolitik als Spiegel des NS-Regimes
    • NS-Bevölkerungspolitik als bürokratische Aufgabe:Akteure - Strukturen - Wirkungen
      • Das „Hilfswerk Mutter und Kind" der NSV
        (Florian Wimmer)
      • Das städtische Gesundheitsamt
        (Annemone Christians)
      • Die Erbgesundheits(ober)gerichte
        (Annemone Christians)
      • Das (Haupt-)Amt für Volksgesundheit
        (Annemone Christians)
      • Die Jugendämter
      • (Florian Wimmer)
      • Das Wohlfahrtsamt
        (Florian Wimmer)
      • Die Justiz: Vormundschaftswesen und Adoptionsrecht
        ​(Annemone Christians)
  3. Orte und Akteure
    • Tatjana Neef
      Rassengedanke und Elitenbildung Bei der SS: Idee und Rolle des Lebensborn e.V.
  • Anna Bräsel
    • Die „Mann-Villa" - Poschingerstraße 1
    • Herzog-Max-Straße 3-7
    • Ismaninger Straße 95
    • Antonienstraße 1
    • Kaulbachstraße 65
    • Mathildenstraße 8/9
    • Hermann-Schmid-Straße 5-2
    • Cuvilliesstraße 22 und Färbergraben
    • Die Deckadressen des Lebensborn
  • Der Lebensborn e. V. und München - eine symbiotische Beziehung
  • Anna Bräsel
    Das Lebensborn-Heim Hochland in Steinhöring
    • Das Heim - Lage, Erwerb und Bedeutung
    • Leitung, Personal und Kapazität des Heim Hochland
    • Der Alltag im Heim Hochland
    • Die letzten Kriegsmonate und das Ende des Lebensborn e.V.
    • Vom Entbindungsheim zum Betreuungszentrum - Entwicklung des Geländes nach 1945
  • Leitung und Mitarbeiter des Lebensborn
    • Guntram Pflaum
      (Anna Bräsel)
    • Gregor Ebner
      (Anna Bräsel)
    • Max Sollmann
      (Sabine Schalm)
    • Günther Tesch
      (Anna Bräsel)
    • Inge Viermetz
      (Anna Bräsel)
    • Erich Schulz
      (Anna Bräsel)
    • Alfred Wehner
      (Anna Bräsel)
    • Franz Lenner
      (Anna Bräsel)
    • Ernst Ragaller
      (Theresia Bauer)
    • Wolfgang Ueberschaar
      (Anna Bräsel)
    • Die Schwesternschaft
      (Anna Bräsel)
    • Else Oventrop
      ​(Anna Bräsel)
  • Sabine Schalm
    KZ-Häftlinge für den Lebensborn
  • Theresia Bauer
    Die europäische Dimension des Lebensborn e. V. - Eindeutschungsprogramme und Kriegskinder
  • Sonderfall Norwegen
  • Exkurs
    • Theresia Bauer
      Der Lebensborn und die Kinder der „Partisanenbekämpfung" und des„Bandenkampfes"
    • Tatjana Neef
      Die Haltung der Kirche.
      Der Lebensborn e.V. als „neuheidnischer" Gegenentwurf zur katholischen Morallehre
  1. Nachwirkungen
    ​Historische, juristische und individuelle Auseinandersetzungen mit dem ebensborn nach 1945
    • Anna Bräsel
      Das justizielle Nachspiel - Die Prozesse gegen die Mitarbeiter des Lebensborn e.V.
    • Die Grundlagen des Nürnberger Prozesses gegen das Rasse- und Siedlungshauptamt
    • Das Verfahren und die Verteidigungsstrategie
    • Das Urteil und die Bewertung des Lebensborn e.V.
    • Voraussetzungen und Parallelen beim Münchner Hauptspruchkammerverfahren
    • Das Verfahren vor der Münchner Hauptspruchkammer - ein zweites Nürnberg?
    • Das Urteil und die Bewertung des Lebensborn im Vergleich zum Nürnberger Prozess
  • Sabine Schalm
    Der Lebensborn als trivialer Kitsch im Roman von Will Berthold
  • Theresia Bauer
    Der Lebensborn in Presse und Publizistik von der Nachkriegszeit bis in die Mitte der achtziger Jahre
  • Sabine Schalm
    „Halbe Wahrheit, ganzer Kitsch" der Film Lebensborn (1960)
  • Theresia Bauer
    Erinnerungskulturelle Leerstellen?
    Zum Umgang mit dem Lebensborn seit den achtziger Jahren
    • Verspäteter wissenschaftlicher Diskurs
    • Autobiographische Zugänge
  • Tatjana Neef
    Lebensborn-Kinder - die schmerzhafte Suche nach der eigenen Identität
  • Sabine Schalm
    ​Autobiographische Spurensuche
    • Gisela Heidenreich
    • Hannes Dollinger
    • Helga Kahrau
  • Anhang
    • Abkürzungen
    • Anmerkungen
    • Benutzte Archive und Literatur
    • Autorinnen und Autoren
    • Orts- und Namensregister

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in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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