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Das Bild des Bayernherzogs Tassilo III. (748–788) ist in der Geschichte ein Beispiel dafür, dass der Sieger in der Erinnerung Recht behält und der Besiegte eben Unrecht hatte. Selbst für die wissenschaftliche Geschichtsschreibung blieb Tassilo bis vor kurzem der „kleine Geist“, „Treubrüchige und Verräter“ oder „talentlose Politiker“, der seinen Vetter ersten Grades, Karl den Großen, mutwillig provozierte, bis es zur Katastrophe kam. Nur zu leicht wird dabei vergessen, dass Tassilo gegen das expansive Großreich der Franken seinem Bayern eine derart starke und dauerhafte Struktur verlieh, dass Land und Leute von seinem eigenen und dem Untergang seiner Familie nicht mehr beschädigt werden konnten. Die Nachwelt sollte ihm dafür nicht bloß in Bayern danken. Herwig Wolfram schildert eindrücklich das Schicksal des Bayernherzogs.

Vorwort

Einleitung oder das biografische Problem

1 Die schriftliche Überlieferung

Chroniken, Annalen, Heiligenlegenden / Urkunden / Das Salzburger Verbrüderungsbuch

2 Der Aufstieg Tassilos

Der Skandal um Tassilos Ceburt und die Folgen: 740/41-748 / Der Name Tassilo / Tassilos erste fränkische Jahre: 748-763 / Tassilos Entlassung aus der Vormundschaft / Eheschließung mit Liutpirc / Der Tassilo- Kelch / Bewährung als Heerführer / Auf dem Höhepunkt der Macht: 768-778

3 Die Ausschaltung Tassilos und seiner Familie: 781-788

Die Inszenierung eines Prozesses / Das Vorspiel 781 / Die Strategie Karls des Großen / Tassilos zweite fränkische Jahre 787/88 / Tassilos Kapitulation

4 Der Skandalprozess von Ingelheim 788

Schwerwiegende Vorwürfe / Der Prozess im Spiegel der Quellen / Das Schicksal von Tassilos Familie

5 Karl der Große erwirbt das Volk der Bayern: 788-798 47

Die neue Herrschaft / Der Awarenkrieg von 791 / Frankfurt 794 / Die Einrichtung der bayerischen Kirchenprovinz 798

6 Grenzen und Völker des tassilonischen Bayern

Ausdehnung Bayerns zu Zeiten Tassilos / Ortsnamenbefund / Aus wie vielen Völkern bestanden die Bayern Tassilos? / Die Romanen oder Walchen / Lebendige Heiligenverehrung / Die Karantanen samt Awaren und Bulgaren / Bayerische Slawen ohne Sondernamen

7 Land und Leute

Bischof Arbeos Lob des Landes / Lob des (eigenen) Landes / Haine: gute, weil nutzbare Wälder / Der Wein / Das Eisen / Gold, aber weder Silber noch Purpur / Starke und (christlich) gesittete Männer / Heilkunst und medizinische Betreuung / Reich an Getreide und Vieh / Honig und Bienen / Cesunde Cewässer voller Fische und Mühlen / Das Salz / Regensburg / Obstbau und Almwirtschaft / Die hohe Jagd

8 Tassilo und die Instrumente seiner Herrschaft

Das Bayernrecht / Herzstück des Rechtsbuches: Bußtaxenkataloge/ Das Herzogtum, der Herzog und der alte bayerische Adel / Genealogien inner- und außerhalb des Bayernrechts / Der Herzog als Herrscher und seine Leute / Herzogsgut, herzogliches Benefizialwesen und Konsensrecht / Der Erfüllungsstab / Caue und Caugenossen / Das Volk, das nicht das Volk war / Freiheit: Eine Frage der Geburt

9 Der Herzog, die Kirche und das kulturelle Leben

Die Bischöfe / Bischöfe zu Tassilos Zeiten / Virgil und Arn von Salzburg / Arbeo von Freising / Passau / Regensburg, Säben und die bayerischen Bischöfe im Ausland / Die Synoden der Tassilozeit

10 Der Klostergründer

Klostergründungen der Tassilozeit / Die Stiftungsbriefe von Scharnitz, Innichen und Kremsmünster / Mondsee /

Zur Besiedlung des Klosters Mondsee

11 Unterdrückung und Wiederentdeckung der Erinnerung

Vergessen, Unterdrücken und Erinnern / Tassilos Nachleben

Anhang 

Literaturverzeichnis / Quellenverzeichnis/ Anmerkungen / Register / Bildnachweis