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Die Gebrüder Zimmermann leisteten einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung und Vollendung des süddeutschen Rokoko. Aufgewachsen im Milieu der Wessobrunner Stuckkünstler, blieben sie diesem Kreis zeitlebens eng verbunden und prägten ihn nachhaltig. Der ältere, Johann Baptist, Stuckateur und Freskant, war ab 1720 für die Wittelsbacher tätig und schuf an der Seite von François Cuvilliés die Prunkräume des höfischen Rokoko in der Münchner Residenz, der Amalienburg und Schloss Nymphenburg. Dominikus, der als Stuckateur, Altarbauer und Baumeister eine bürgerliche Karriere einschlug, erreichte eine einzigartige Synthese von Ornament und Architektur. Durch ihre Zusammenarbeit gelangen den Brüdern Spitzenleistungen der Raum- und Dekorationskunst. Ihr Spätwerk, die „himmlische“ Wies, gilt als Juwel des Rokoko und gehört seit 1983 zum unesco-Welterbe.

Vorwort

1 Kindheit und Jugend im PfafTenwinkel

»Cebirdig von Wesobrun« / Die Familie Zimmermann:

Im Handwerkermilieu verankert / Stuckmörtel, ein ideales Material für Dekorationen / Tod des Vaters und Weiterführung des Betriebs / Die Wessobrunner Schule

2 Johann Baptist - Der »höfische« Zimmermann

Erste eigene Werke / Hofkünstler in Miesbach (1707-15) / Die Anfänge als Maler / »Hochfürstlicher Stuccator vnd Mahler zu Freysing« (1715-um 1720) / Freskomalerei / Die Bewährungsprobe: Arbeiten in Schloss Schleißheim (1720-26) / Hofarchitekt JosefEffner / Vorformen der Rocaille in Benediktbeuern / Regence / Anregungen durch Jacobo Amigoni

3 Rokoko - Die Linie beschwingter Eleganz

Erster Hofstuckateur unter Kurfürst Karl Albrecht (ab 1727) / Die Münchner Residenz / Enge Zusammenarbeit mit den Hofbaumeistern / Francois de Cuvillies der Ältere / Frühes Münchner Rokoko: Die »Reichen Zimmer« / Abfolge und Funktion der Raumflucht / Der neue Dekorationsstil /

Die Rocaille / Arbeiten in Stadtpalais und Landschlössern / Orden und Klöster als Auftraggeber / Im Reich der Jagdgöttin: die Pracht der Amalienburg (1734-39) / Rokoko /

Cute und schlechte Zeiten

4 Dominikus - Der »bürgerliche« Zimmermann

Die Anfänge als »Marmelierer« in Füssen (1708-16) / Stuckmarmor / Frühe Altarbaukunst / Scagliola - Intarsien aus Stuckmarmor / Erste Hinweise auf die Zimmermann’sche »Ornamentarchitektur« / Gesellschaftlicher Aufstieg in Landsberg (ab 1716) / Eine tiefgläubige Familie / Erste Werke des Baumeisters / Band(e)(l)werk- Eine Ornamentform / Das Experimentierfeld der »Lichtarchitektur« /

Der Österreichische Erbfolgekrieg

5 Gemeinsam gegen die Konkurrenz

Die eigene Werkstatt / Die Arbeitsbedingungen / Löhne, Einkommen und Preise im 18. Jahrhundert / Die Konkurrenz der Asam-Brüder / Gegenseitige Inspiration im »Dream- team« Zimmermann / Zimmermann’sche Kunst in Buxheim / Im Dienste der Dominikanerinnen

6 Wallfahrtskirche Steinhausen - Ein Meisterwerk europäischer Dekorationskunst (1728-31)

»es ist alles geschehen ad honorem Dei« - Die Baugeschichte / Der Außenbau / »Feierliches Oval« - Der Innenraum / Licht führung und »Thermenfenster« / Die Deckenfresken - »Lichte Farben in froher Harmonie« /

Die »Kirchenzier«: Ein Lehrbuch des Glaubens / Unterschiede im Stuckornament der Brüder / Verschmelzung von Fresko und Stuck / Eigenschaften der bayerischen Rokokokirche

7 Fulminanter Höhepunkt - Die »himmlische« Wies (ab 1744)

Ein teures Bauprojekt / Die Entstehung der Wies-Wallfahrt / Der Außenbau / Im Innern: »Raum-Wunder« und »Lichterlebnis« / In Erwartung des Jüngsten Gerichts / Die Chorhalle der Wies / Die Botschaft der Bilder / Juwel des Rokoko / Eine Wieskapelle in der Oberpfalz / Passionsfrömmigkeit im 7 8. Jahrhundert

8 Das Spätwerk der Brüder

Johann Baptist: Volle Auftragsbücher bis zuletzt / Festlicher Schlussakkord: Der Steinerne Saal in Schloss Nymphenburg / Dominikus: »der miesiggang wehre mein dott« / Rocaille-Architektur in Vollendung: DerTaufe-Christi- Altar in Landsberg / Das Ende des Ornamentstucks

Anhang

Glossar / Übersicht zu Leben und Werk der Brüder Zimmermann / Literatur / Stammtafel / Bildnachweis