Das Ende des Ersten Weltkriegs wurde in der mittel- und südosteuropäischen Literatur auf vielfache Weise thematisiert, die Trauer über den Untergang der Donaumonarchie ebenso wie der Triumph über die Gründung der Nachfolgestaaten. In der deutschsprachigen Öffentlichkeit sind vor allem Autoren wie Robert Musil, Joseph Roth und Franz Werfel bekannt geworden. Doch diese stellen nur einen Teil der mitteleuropäischen Literatur dar. Polnische, tschechische, ukrainische, ungarische, rumänische, bosnische, kroatische und slowenische Autoren oder Vertreter der jiddischen, der deutschböhmischen, ungarndeutschen und rumäniendeutschen Literatur – sie alle haben mit ihren Romanen, Erzählungen und Erinnerungen ein überaus vielschichtiges und ausdrucksstarkes Bild des Jahres 1918 und seines historischen Kontextes gezeichnet.
Peter Becher, Dr. phil., ist seit 1986 Geschäftsführer des Adalbert Stifter Vereins in München; zahlreiche Aufsätze und Veröffentlichungen zum Thema. Florian Kührer-Wielach, Dr. phil., Historiker und Romanist, ist Direktor des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
			 
		
				
				
			
				Einleitung
	- Daniela Strigl
 1918 - das Ende einer ,Justamentposition gegen die Natur“ (Walther Rode). Über den Mythos vom „habsburgischen Mythos“ in der Literatur
- Franziska Mayer
 Rückkehr ins Leben? Kriegsheimkehrer in österreichischen Texten der Zwischenkriegszeit
- Alois Woldan
 Von der Dichtung der Legionen bis zur Galizienliteratur. Die Zeit von 1914 bis 1918 in der polnischen Literatur der Zwischen- und Nachkriegszeit
- Jurko Prochasko
 Vom Weltschmerz zum Weltuntergang und darüber hinaus. Ukrainisch-galizische Literatur um 1918: zwischen Moloda Musa und Mitusa
- Petro Rychlo
 „Wo / in der österreichlosen Zeit / wächst mein Wort / in die Wurzeln“. Das Jahr 1918 in der deutschsprachigen Dichtung der Bukowina
- Olivia Spiridon
 „Die Maße wandelten ihren Sinn.“ Das Jahr 1918 in der deutschsprachigen Literatur aus dem Banat und aus Siebenbürgen
- Andrei Corbea-Hoisie
 Itzik Strul, der Deserteur
- Marcell Märtonffy
 Zwischen (Un-)Heilsprophetie und Wortlosigkeit.
 Antworten auf die Erfahrung des Ersten Weltkriegs in der ungarischen Literatur
- Steffen Höhne
 Triest und die Erfindung des Habsburgermythos
- Silvija Borovnik
 Der Erste Weltkrieg in dem Roman Doberdob von Prezihov Voranc
- Marijan Bobinac
 Miroslav Krleza und das Jahr 1918
- Jozo Dzambo
 Die bosnische Provinz und der Große Krieg.
 Hasan Kikics Roman Provincijti u pozadini.
- Milan Horhäcek
 Weder Trauer noch Triumph, sondern Aufbruch. Inszenierung des Kriegsendes in vier (Nach-)Kriegsromanen der deutsch- böhmischen und deutschmährischen Literatur
- Vaclav Petrbok
 Zwischen Finis Austriae und „Anschluss“. Franz Ferdinand d’Este in der deutschböhmischen und tschechischen Literatur in den 1930er Jahren
- Olaf Terpitz
 Der Erste Weltkrieg. Der khurbm in der jiddischen Literatur
Autorinnen und Autoren
Personenregister