Die Wallfahrtskirche Maria Hilf bei Freystadt und die Dreifaltigkeitskirche in München: - Schmidle Katharina
 

Publikationen

Die Wallfahrtskirche Maria Hilf bei Freystadt und die Dreifaltigkeitskirche in München:

Zwei Hauptwerke des Architekten Giovanni Antonio Viscardi (1645/47-1713)

Autor Schmidle Katharina
Verlag utzverlag
Reihe Miscellanea Bavarica Monacensia
Seiten 448
Personen Viscardi Giovanni Antonio
Buchart Broschüre
ISBN | EAN 3831642389 | 9783831642380
Erschienen2014 (München)

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Die Autorin Katharina Schmidle widmet sich in ihrer Dissertation den beiden Hauptwerken des Graubündner Architekten Giovanni Antonio Viscardi (1645/47–1713), der Freystädter Wallfahrtskirche Maria Hilf und der Münchner Dreifaltigkeitskirche. Viscardi schuf in den beiden Sakralbauten einen Zentralbau-Typus, in dem sich italienisches und bayerisches Formengut vereinen; er sollte wesentlichen Einfluss auf den Baumeister Johann Michael Fischer haben. Mittels exakter, reich mit Bildern belegter Architekturanalysen und anhand zeitgenössischer Quellenschriften weist die Autorin nach, dass Giovanni Antonio Viscardi im kulturellen Austausch mit verschiedenen Regionen Mitteleuropas stand: Seine Formensprache lässt eine Auseinandersetzung mit oberitalienischer Baukunst erkennen, über die Druckgrafik war er mit zeitgemäßen Formen aus Rom vertraut und aufgrund der politischen Konstellationen befasste er sich mit dem österreichischen Hochbarock. Nicht unbeleuchtet konnten in der vorliegenden Arbeit die religiösen und politischen Auseinandersetzungen kurz nach 1700 bleiben, da sie sowohl auf die jeweiligen Auftraggeber als auch auf die ausführenden Künstler Einfluss hatten. So setzte sich der Bauherr Graf Ferdinand Lorenz von Tilly, ein Großneffe des Feldherrn Johann von Tilly, mit der Maria Hilf-Kirche in Freystadt auch ein herrschaftliches Monument. Der Münchner Kirchenbau mitsamt seinem von Cosmas Damian Asam gestalteten Freskenprogramm dagegen ist ein Stein gewordenes Zeitdokument des Spanischen Erbfolgekriegs und sich ändernder Machtverhältnisse in München.

I. Einführung 1.

  1. Gegenstand der Untersuchung
  2. Forschungsstand
  3. Fragestellungen und methodische Vorgehensweisen – Architektur im politischen, theologischen und gesellschaftlichen Kontext in der Zeit des Barock

II. Zur Person des Architekten Giovanni Antonio Viscardi

III. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf bei Freystadt in der Oberpfalz: »dergleichen nit gar vil in Teutschland zu finden seyen«

  1. Bisherige Forschungsansätze zur Erklärung der Bauform
  2. Die Analyse der Bauge
    2.2 Der Außenbau – Hinweise auf die ursprüngliche Baugestalt
    2.3 Der Innenraum – Raumgestalt, Wandgliederung und Proportionen
    2.4 Der Hochaltar – seine ursprüngliche Gestalt und die Inszenierung im Raum: »damit gleichwohl eines mit dem anderen correspondiere«
    2.5 Die Stellung der Freystädter Wallfahrtskirche in der Tradition der Zentralbauten des 17. Jahrhunderts in Süddeutschland
    2.6 Die Beziehung von Viscardis Freystädter Bau zur Architektur des römischen Barock
  3. Die Bauaufgabe »Wallfahrtskirche«: funktional-liturgische Erklärungen für die Bauformen
    3.1 Der Typus des Zentralbaus und die Gestalt des Außenbaus
    3.2 Die Disposition der liturgischen Einrichtung
    3.3 Doppelstöckigkeit – Emporen und Hochaltar
  4. Die Genese der Baugestalt von Viscardis Wallfahrtskirche Maria Hilf: Transfer von Formengut zwischen süd- und nordalpinem Raum
    4.1 Die Tätigkeit der Graubündner Baumeister im nordalpinen Raum
    4.2 Überblick über den Forschungsstand: zentralisierte Räume des Cinque- und Seicento in Oberitalien
    4.3 Donato Bramante: die Sakristei bei Santa Maria presso San Satiro in Mailand
    4.4 Der lombardische Zentralbautypus: Nachfolgebauten Bramantes im Quattro- und frühen Cinquecento
    4.5 Der lombardische Zentralbautypus von Mitte Cinquecento bis ins frühe Seicento
    4.6 Francesco Maria Ricchini und Guarino Guarini: zentralisierte Räume des Seicento in Oberitalien
    4.7 Viscardis Auseinandersetzung mit oberitalienischer Architektur
  5. Die Architektur der Wallfahrtskirche Maria Hilf und ihr marianisches Programm
    5.2 Zentrale Marienkirchen – ein eigener Bautypus?
    5.3 Die anschauliche und gestalterische Qualität des Innenraumes der Wallfahrtskirche Maria Hilf und ihre programmatische Aussage
    5.4 Die Beurteilung von San Lorenzo Maggiore in Mailand in der historischen, theologischen und topografischen Literatur des Barock und die Bedeutung des Bauwerks in Oberitalien 5.5 Eine barocke Rekonstruktion des Pantheons in dem Architekturtraktat »Il Tempio Vaticano e sua origine […], Roma 1694« von Carlo Fontana
    5.6 Die Konkurrenz in Bayern: Zuccallis Entwurf für die Gnadenkapelle in Altötting und die Tradition zentraler Marienbauten des 17. Jahrhunderts 
  6. Kunstpatronage im Umfeld des bayerischen Kurfürstenhofes: Künstler- und Auftraggeberinteressen vor dem Hintergrund politischer und religiöser Konstellationen um 1700
    6.1 Der Status des Auftraggebers Graf Ferdinand Lorenz von Tilly
    6.2 Die politisch-theologische Motivation für den Bau der Wallfahrtskirche
    6.3 Das Monument und seine Funktion der memoria
    6.4 Die spezifischen territorialen Verhältnisse
    6.5 Kunstpolitik als Demonstration des gesellschaftlichen Aufstiegs
    6.6 Viscardis Ernennung zum »kayserlichen Hofpaumeister«
    ​6.7 Fazit: Die Kunstpatronage des Grafen Tilly im Vergleich zur Hofkultur der Wittelsbacher

IV. Die Dreifaltigkeitskirche in München – Ein Zeitdokument des Spanischen Erbfolgekrieges

  1. Bisherige Forschungsansätze zur Erklärung der Bauformen
  2. Bauhistorische Analyse
    2.1 Hinweise auf eine Bauänderung – Ergebnisse einer Untersuchung des Baubefundes
    2.2 Untersuchung zeitgenössischer Dokumente hinsichtlich der Änderungen im architektonischen Aufbau
    2.3 Die Kuppel und ihre geplante Gestalt
  3. Analyse des architektonischen Aufbaus der Dreifaltigkeitskirche
    3.1 Die Fassade der Dreifaltigkeitskirche
    3.2 Die Fassade und ihr Verhältnis zum römischen Hochbarock
    3.3 Die Formensprache des oberitalienischen Architekten Guarino Guarini und ihre Beziehung zur Fassade der Dreifaltigkeitskirche
    3.4 Der Innenraum – ein architektonischer Archetypus?
    3.5 Der Innenraum und die Auseinandersetzung Viscardis mit den oberitalienischen Architekten Francesco Maria Ricchini und Guarino Guarini
  4. Die habsburgische Besatzungsmacht in München und deren Einfluss auf den Bau der Dreifaltigkeitskirche
    4.1 Historischer Kontext: München zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges
    4.2 Die drei Stände Bürger, Adel und Geistlichkeit: Die Besonderheit des Stiftergremiums
    4.3 Die Einflussnahme des Hauses Habsburg auf das Bauprojekt der Dreifaltigkeitskirche
    4.4 Die Verbindung der Dreifaltigkeitskirche mit dem Karmelitinnenkloster unter habsburgischer Direktive 
    4.5 Das Vorhaben der Gründung eines Karmelitinnenklosters in München im 17. Jahrhundert und die Verbindung zum österreichischen Kaiserhaus
  5. Dynastische Repräsentation im öffentlichen Raum und damnatio memoriae – Die Kunstpatronage des Hauses Habsburg in München
    5.1 Die Baugestalt der Dreifaltigkeitskirche und das Verhältnis zum Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen
    5.2 Die Planänderungen im Hinblick auf die Interessen der habsburgischen Außenpolitik
    5.3 Die Vision der Anna Maria Lindmayr unter neuer Perspektive
    5.4 Die ikonologische Deutung eines Freskos von Cosmas Damian Asam und die damit verbundene Aussage über die Baugeschichte
    5.5 Neue Erkenntnisse aus den Predigten des Paters »Archangelus à Sancto Georgio« ·
    5.6 Das Titularfest der Dreifaltigkeitskirche – die sanctissima trinitas als Glaubensinhalt der pietas austriaca
    5.7 »des Gottshaus facciada, welche dem werck den Decor geben muß« – die politische Situation in Bayern als Anstoß für die Annäherung an die kaiserliche Architektur des österreichischen Hochbarock
    5.8 Die Dreifaltigkeitskirche im städtebaulichen Kontext

V. Schlussbetrachtung

Quellen und Literatur

  • Archivalische Quellen
  • Verzeichnis der verwendeten schriftlichen Quellen, die bis zum Jahr 1815 im Druck erschienen sind ·
  • Verzeichnis der berücksichtigten und abgekürzt zitierten Literatur, die nach 1815 erschienen ist

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsnachweis

Register

Abbildungen 

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in Zusammenarbeit mit Gerhard Willhalm (stadtgeschichte-muenchen.de)


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