Autor | Diem Veronika |
Verlag | Oberpfalzverlag Laßleben |
Seiten | 520 |
Suchbegriff | Münchner Freiheit |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3784730191 | Download | Kostenloser Download |
Erschienen | 2013 (Kallmünz) |
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„Beseitigt die Funktionäre der nationalsozialistischen Partei", tönte es am 28. April 1945 über den Rundfunk. Die „Freiheitsaktion Bayern", eine Widerstandsgruppe um Wehrmachtsangehörige und Dolmetscher, rief die Öffentlichkeit in Südbayern zum Widerstand gegen das NS-Regime auf. Ihr Ziel war es, die NS-Machthaber abzusetzen, die aussichtslosen Kämpfe gegen die vorrückenden amerikanischen Truppen zu beenden und eine Übergangsregierung zu bilden. Viele Menschen folgten dem Aufruf spontan, doch der Aufstand missglückte.
Die Historikerin Veronika Diem hat im Rahmen ihrer Dissertation am Institut für Bayerische Geschichte der LMU München die erste wissenschaftliche Monographie über den Aufstand geschrieben, die jetzt im Verlag Michael Laßleben erschienen ist. Sie wurde mit dem Dorothee-Fliess-Preis für Widerstandsforschung ausgezeichnet.
Ihre Forschung zeigt, dass sich in der Nacht vom 27. auf den 28. April 1945 440 Soldaten am Aufstand gegen das NS-Regime beteiligten und damit deutlich mehr Menschen als bislang angenommen. Dem Aufruf der Freiheitsaktion Bayern folgten knapp 1000 Zivilisten und Soldaten. Deutlich wird auch, dass der Aufstand länger geplant war und dass das NS-kritische Engagement der Beteiligten weiter zurückreichte. Einige hatten vorab Kontakte zum amerikanischen Geheimdienst. „Alle Beteiligten gingen ein hohes persönliches Risiko ein", sagt Veronika Diem. Jedoch missglückte der Aufstand und die Beteiligten wurden von NS-Anhängern verfolgt. 57 Menschen wurden hingerichtet.
In München erinnert unter anderem der Platz der Münchner Freiheit an den Widerstand, der seinen Namen 1946 in Erinnerung an die "Freiheitsaktion Bayern" erhielt.