Hochgelobte fürstliche Gartenlust - Schäffer Gottfried
 

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Hochgelobte fürstliche Gartenlust

Vergessene Schloßgärten der Renaissance und des Barock im östlichen Bayern

Autor Schäffer Gottfried
Verlag Bayerische Vereinsbank
Reihe Bavaria Antiqua
Seiten 52
Suchbegriff Garten, Park
Buchart Broschüre
ISBN B004JNAF0E
Erschienen1981

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VORBILD VERSAILLES

„Eure Majestät wissen, daß in Ermangelung glänzender Kriegstaten nichts die Größe und den Geist eines Fürsten in höherem Maße beweist als die Errichtung von Bauwerken; die ganze Nachwelt mißt die Fürsten am Maßstab der herrlichen Gebäude, die sie während ihres Lebens geschaffen haben", schrieb 1664 Colbert an Ludwig XIV. von Frankreich. Nun mangelte es zwar der Regierungszeit des „Sonnenkönigs" keineswegs an „glänzenden Kriegstaten", dennoch war Louis Quatorze, der „Allerchnstlichste König", auch mit Erfolg bemüht, der Umwelt und der Nachwelt seinen singulären Rang durch die Errichtung prachtvoller Schloßbauten zu demonstrieren. Das von 1661 an „aus Sumpf und Sand" aufgestiegene Versailles, ein kleines Jagdschlößchen Ludwigs XIII. von 1631 als Kristallisationskern nutzend und die 1656 begonnene Form der Anlage des Gartens für den unglücklichen Finanzminister Fouquet in Vaux-le-Vicomte ins Überdimensionale transponierend, sollte zum vorbildhaften, oft nachgeahmten und nie übertroffenen Feudalschloß der ganzen barocken Epoche werden. Nicht nur die in Stein gebauten Schloßtrakte und Pavillons allem machten den Ruhm von Versailles aus. Unabdingbare Elemente seiner Anlage waren auch die weitflächigen Lustgärten und die schier unermeßlich großen Parks, aus deren Kanälen und Fontänen, Bosketten und Alleen, Figurengruppen und Grotten, Terrassen und Treppen der große Gartenarchitekt Le Notre kunstvoll gestaltete, riesige „Freiluft-Architekturen" formte. Und da Frankreich - von Versailles aus - in jener Zeit die Mode in Europa zu diktieren begann, galt von nun an der architektonisch geformte Hofgarten als integraler Bestandteil jedes Schloßbaues. Zwar verspottet 1739 dieses „Schielen" nach Frankreich König Friedrich II. von Preußen in seinem „Antimachiavell": „Es gibt bis zum jüngsten Sproß einer apanagierten Linie keinen, der sich nicht einbildet, es irgendwie Ludwig XIV. gleichzutun; er baut sein Versailles, hat seine Mätressen, unterhält seine Armee", aber frei vom französischen Sog war der große Friedrich selbst auch nicht.

  • Vorbild Versailles
  • Bayerische Renaissance-Gärten
  • Die Gärten des Kardinals von Passau
  • Parkschöpfungen des bayerischen Adels
  • Der Unzeremoniöse Landschaftsgarten
  • Der Hain der Freude
  • Erläuterungen
  • Zurt Person des Autors
  • Benutzte Litertaur

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