Autor | Bayerisches Amt für Denkmalpflege |
Verlag | Karl M. Lipp Verlag - Edition Lipp |
Reihe | Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege |
Seiten | 209 |
Personen | Stoß Veit |
Ort | Nürnberg |
Regierungsbezirk | Mittelfranken |
Suchbegriff | Englischer Gruß, St. Lorenz |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3874905373 |
Erschienen | 1983 |
Manche Titel sind vergriffen oder bei genialokal nicht gelistet. Wenden Sie sich ggfls. an Ihre Buchhandlung oder den Verlag. Ältere Titel finden Sie oft unter www.zvab.com (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher) und natürlich in den öffentlichen Bibliotheken. Viel Spaß beim Lesen!
Arbeitsheft 16 - Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Vorwort
Die vorliegende Publikation über den „Englischen Gruß" wurde bereits 1971, noch während der Restaurierung geplant. Damals wurden die einzelnen Themen festgelegt und die Referenten aus dem Team der beteiligten Restauratoren gewählt. Da diese nach Abschluß der Arbeiten in Nürnberg jedoch umgehend anderweitig verpflichtet wurden, z.B. zur Restaurierung des Hochaltars in der St. Georgskirche zu Nördlingen oder der Triumphkreuzgruppe im Lübecker Dom, zögerte sich die Fertigstellung der Beiträge immer wieder hinaus; die letzten wurden erst kürzlich beendet. Das Zustandekommen dieser umfassenden Dokumentation ist in erster Linie Frau Dr. Gesine Taubert zu verdanken, die immer wieder dafür sorgte, daß die vielbeschäftigten und meist nicht schreibfreudigen Restauratoren an ihren Beiträgen weiterarbeiteten. Auch auf die Ausarbeitung dieses Heftes verwandte sie viel Zeit.
Selbst wenn nun die Restaurierung des „Englischen Grußes" schon zwölf Jahre zurückliegt, sind alle Berichte bis in die Details genau, denn die an der Restaurierung beteiligten Autoren konnten jederzeit die umfangreiche und detaillierte Werkstattdokumentation zu Rate ziehen. Diesem Fundus sind auch fast alle Fotografien entnommen. Daher findet man hier keine perfekten und schönen Ansichten, sondern Werkaufnahmen vor, während und nach der Restaurierung, die den Vorzug haben, authentisch zu sein und deshalb die Texte tatsächlich illustrieren können. Die Entwicklung des Restaurierens ist während des letzten Jahrzehnts nicht stehen geblieben. Für manche Arbeiten ließen sich heute vielleicht andere technische Lösungen finden. Jedoch wurden damals und gerade am „Englischen Gruß" Restaurierungskonzepte und Arbeitsweisen entwickelt, die bis heute allgemeinverbindlich geblieben sind. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Pionierarbeit von Dr. Johannes Taubert hervorzuheben, dem langjährigen Leiter der Werkstätten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, der für die Restaurierung gefaßter Holzskulpturen auch international Maßstäbe gesetzt hat. So hat er seinen Vortrag über die Nürnberger Restaurierung u.a. in Mexiko und Japan gehalten und das internationale Kolloquium über den „Englischen Gruß", das 1971 erstmals vor dem Original stattfand, hat Schule gemacht. Darüber hinaus ist auf die Reihe von Restaurierungen großer, vielteiliger Altäre und Schnitzwerke durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hinzuweisen, die jeweils nicht in den Amtswerkstätten sondern an Ort und Stelle durchgeführt wurden. Das erste dieser Vorhaben war 1968 die Restaurierung des Herlin-Altars von St. Jakob in Rothenburg o.T., wo auch Erfahrungen für den „Englischen Gruß" in Nürnberg gewonnen wurden. Auf Nürnberg folgte
1972 der Herlin-Altar von St. Georg in Nördlingen und seit 1973 die Arbeiten im Lübecker Dom, wo Dr. Taubert zusammen mit den Leitern der Werkstätten der Denkmalämter in Bonn und Münster die Oberleitung hatte. Das internationale Kolloquium anläßlich der 1978 — 1982 durchgeführten Restaurierung des Schwabacher Hochaltars ist bereits als Arbeitsheft 11 des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege erschienen. Über die 1979 erfolgte Restaurierung des Hochaltars im Ingolstädter Münster wird ein Arbeitsheft vorbereitet. Auch wenn die wissenschaftliche Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Restaurierungen, wie jetzt beim „Englischen Gruß", erst nach längerer Zeit möglich wird, geht ihre Bedeutung weit über einen bloßen Rechenschaftsbericht hinaus. Denn die stets auf die Besonderheit des einzelnen Kunstwerks abgestimmten Restaurierungen der Werkstätten des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege haben in der von Dr. Taubert begründeten Tradition zugleich auch Modellcharakter.
Prof. Dr. Michael Petzet General konservator