Einführung
Nach einem Besuch in der Reichsstadt Nürnberg i. J. 1457 oder 1458 berichtete der kaiserliche Rat Aeneas Sylvius Piccolomini, der spätere Papst Pius II., über die Stattlichkeit der Nürnberger Bürgerhäuser, die ihm „für Fürsten erbaut" zu sein schienen. „Wahrlich", so schrieb er weiter, „die Könige von Schottland würden -wünschen so gut wie die mittleren Bürger von Nürnberg zu wohnen". Die Frage, wie lebte der „mittlere Bürger" in damaliger Zeit?, ist für einige Städte und Landschaften Deutschlands im Laufe der letzten Jahrzehnte bereits beantwortet worden. Mit der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, die Frage nach der wirtschaftlichen und sozialen Lage des mittelständischen Bürgertums der Reichsstadt Nürnberg zwischen 1400 und 1600 zu beantworten.
Kaum eine andere mitteleuropäische Stadt dieser Zeit wird in den Quellen so häufig wie Nürnberg erwähnt; lange galt die Stadt als „Maß und Ziel aller Dinge; Münze, Maß und Gewicht von Nürnberg (war) der Vergleichspunkt, der Fels im Meer der örtlichen Gewichts- und Maßunterschiede. Das Ziel unzähliger Preisberechnungen ist die Feststellung, wie hoch eine bestimmte Ware kommt, bis sie in Nürnberg auf den Markt gebracht werden kann" (Müller, Welthandelsbräuche, 86). Martin Luther nannte Nürnberg „das Auge und Ohr Deutschlands", - in Venedig hieß es, alle deutschen Städte seien „blind", nur Nürnberg sehe zumindest „auf einem Auge".
Einführung
- Methodik
- Theorien zur Vermögensbildung
- Setzte der Rückgang der Wirtschaft bereits vor dem 30-jährigen Kriege ein?
- Die soziale Struktur
- Das Stadtregiment
- Die sozialen Klassen
- Die Möglichkeiten des sozialen Aufstieges
- Die Stärke der Bevölkerung
- Neubürger
- Handel und Handwerk
- Löhne und Einkommen
- Verwaltungsberufe
- Der Stadtjurist
- Der Syndicus oder Prokurator
- Die Schreiber
- Gesundheitswesen
- Ärzte, Apotheker, Hebammen
- Unterrichtswesen
- Schulmeister, Unterlehrer, Kantore
- Sonstige Berufe im Dienste der Stadt
- Amtmann auf der Veste, Zöllner, Torsperrer, Stadtknechte, Nachtwächter, Lochhüter, Henker
- Truppen im städtischen Dienst
- Gehende Söldner oder Trabanten
- Reitende Söldner
- Die Verdienste im städtischen Baugewerbe
- Baumeister, Schaffer und Anschicker, Maurer— und Zimmermeister, Röhrenmeister, Pflastermeister, Dachdecker, Brückenmeister; Gesellen und Lehrlinge
- Berufe ohne feste Entlohnung
- Stücklohn, Macherlohn; Handlanger
- Gegenüberstellung von Lohn und Preis in Prozenten des Einkommens
- Nominaleinkommen in Pf ennigen pro Jahr
- Minimalausgaben für Nahrungsmittel in % des Einkommens
- Der Preisanstieg der Grundnahrungsmittel
- Lebensmittelkosten und Verbrauch
- Die Grundnahrungsmittel
- Getreide
- Fleisch
- Getränke
- Zusätzliche Lebensmittel
- Mieten für Wohnungen und Geschäftsräume
- Kosten für Heizung und Beleuchtung
- Preise für Werkstätten und Werkzeuge
- Preise für Hausrat
- Preise für Textilien
- Preise für Kleidung
- Gesamtinventar des Hans Schreyer (1477)
- Häuserpreise
- Das Stadtbild
- Preise
- Beispiele
- a) 100-1000 Gulden
- b) 1000-5000 Gulden
- c) 5000 Gulden und darüber
- Ansteigen der Preise
- Renten
- Rentenarten
- "das Leibgeding"
- "das Ewiggeld"
- Kaufpreise
- Verzinsung
- Stiftungen, Unterstützung von Kunst und Wissenschaft, Prunk
- Münzen, Maße und Gewichte
Zusammenfassung
- Anhang
- Inventare
- Preise der Grundnahrungsmittel 1400-1600
- Verzeichnis der Abkürzungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis