Autor | Weiss Hildegard |
Verlag | C.H. Beck Verlag |
Reihe | Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte |
Seiten | 227 |
Buchart | Broschüre |
ISBN | 3406108148 |
Erschienen | 1980 (München) |
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Einführung
Nach einem Besuch in der Reichsstadt Nürnberg i. J. 1457 oder 1458 berichtete der kaiserliche Rat Aeneas Sylvius Piccolomini, der spätere Papst Pius II., über die Stattlichkeit der Nürnberger Bürgerhäuser, die ihm „für Fürsten erbaut" zu sein schienen. „Wahrlich", so schrieb er weiter, „die Könige von Schottland würden -wünschen so gut wie die mittleren Bürger von Nürnberg zu wohnen". Die Frage, wie lebte der „mittlere Bürger" in damaliger Zeit?, ist für einige Städte und Landschaften Deutschlands im Laufe der letzten Jahrzehnte bereits beantwortet worden. Mit der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, die Frage nach der wirtschaftlichen und sozialen Lage des mittelständischen Bürgertums der Reichsstadt Nürnberg zwischen 1400 und 1600 zu beantworten.
Kaum eine andere mitteleuropäische Stadt dieser Zeit wird in den Quellen so häufig wie Nürnberg erwähnt; lange galt die Stadt als „Maß und Ziel aller Dinge; Münze, Maß und Gewicht von Nürnberg (war) der Vergleichspunkt, der Fels im Meer der örtlichen Gewichts- und Maßunterschiede. Das Ziel unzähliger Preisberechnungen ist die Feststellung, wie hoch eine bestimmte Ware kommt, bis sie in Nürnberg auf den Markt gebracht werden kann" (Müller, Welthandelsbräuche, 86). Martin Luther nannte Nürnberg „das Auge und Ohr Deutschlands", - in Venedig hieß es, alle deutschen Städte seien „blind", nur Nürnberg sehe zumindest „auf einem Auge".