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Der Augustusbrunnen in Augsburg Die freie Reichsstadt Augsburg hat Ende des 16. Jahrhun- derts einen vielfigurigen Prachtbrunnen mit dem krönenden Bronzestandbild ihres Gründers, des Kaisers Augustus, errichten lassen. Der Brunnen war Kristallisationspunkt des Selbstverständnisses des bürgerlichen, reichsstädtischen Augsburg und das zentrale Monument, von dem das Entwicklungskonzept der Renaissancestadt seinen Ausgang nahm. Die Bronzeplastik erlebte gegen Ende des 16. Jahrhunderts in Süddeutschland eine kurze, aber reiche Blüte. Sie wurde vor- nehmlich von Künstlern getragen, die, wie der bayerische Hofbildhauer Hubert Gerhard, der Schöpfer dieses Brunnens, aus den Niederlanden stammten und in Italien gelernt hat- ten. Hubert Gerhard hat das Konzept des monumentalen italienischen Bildhauerbrunnens über die Alpen nach Süddeutschland verpflanzt. Seine direkten Vorbilder scheinen die Neptunbrunnen Bartolomeo Ammanatis in Florenz und Giambolognas in Bologna gewesen zu sein. Der Band, der aus Anlaß der kürzlich abgeschlossenen umfangreichen Restaurierung mit zahlreichen, hier erstmals veröffentlichten Aufnahmen erscheint, erläutert die Bedeutung des Brunnens für die Stadtgeschichte, seine Ikonographie und Stellung im Kontext der zeitgenössischen Bronzebrunnen sowie die Techniken des Bronzegusses und die angewandten Restaurierungs- und Konservierungs- methoden. Wissenschaftlich fundiert und doch unterhaltsam geschrieben ist er für den Fachmann - den Kunsthistoriker, Restaurator und Denkmalpfleger - wie auch für den Laien interessant.

Prof. Dr. Bernd Roeck, der den Lehrstuhl für Frühe Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Zürich innehat, ist schon mehrfach mit Publikationen über die freie Reichsstadt Augsburg hervorgetreten.

Dr. Dorothea Diemer, die sich vor allem mit der Bronzeskulptur des 16. Jahrhunderts befaßt, ist Autorin der derzeit im Druck befindlichen grundlegenden Monographie über Hubert Gerhard. Kerstin Brendel, Restauratorin, ist zuständig für den Fachbereich Metallrestaurierung am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und hat die Restaurierung des Augustusbrunnens von Anfang an fachlich betreut.

Dipl. Chem. Martin Mach ist im Zentrallabor des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege tätig und spezialisiert auf den Forschungsbereich Metall.

Dr. Michael Kühlenthal hat, als ehemaliger Leiter der früheren Abteilung für Restaurierung am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, die Restaurierung des Brunnens und die Einrichtung der Metallwerkstatt geleitet.

• Vorwort
  Bernd Roeck
• Der Brunnen der Macht
  Dorothea Diemer
• Der Augustusbrunnen - seine Bedeutung, sein Bildhauer Hubert Gerhard und seine künstlerische Entstehung
  Kerstin Brendel
• Die Restaurierung des Augustusbrunnens gestern und heute
  Martin Mach
• Bronzeplastiken im Brunnenbetrieb - Sonntagskinder oder Aschenputtel?
  Michael Kühlenthal
• Augustus und die Denkmalpflege
• Anmerkungen