Autor | Hofmann Siegfried, Meyer Johannes |
Verlag | Münsterpfarramt Ingolstadt |
Seiten | 40 |
Ort | Ingolstadt |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Suchbegriff | Münster |
Buchart | Broschüre |
Erschienen | 1980 |
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Die Kirche führt seit alters den ungewöhnlichen Namen „Zur Schönen Unserer Lieben Frau". Im Jahre 1438 hatte der Ingolstädter Herzog Ludwig der Gebartete der Kirche ein Marienbildnis geschenkt, das vom Volk jahrhundertelang die „Gnad" genannt wurde. Es gehörte zu einem Schatz französischer Goldschmiedearbeiten von sagenhaftem Wert, die er dem Kirchenschatz bzw. den Gebetsstiftungen vermacht hatte, wovon (außer Kleinreliquiaren) nur das Goldene Rössel (jetzt in Altötting) übrigblieb. Eine Urkunde Herzog Ludwigs legte fest, „das die vorgemeldt unser Fraun pfarrkirchen zu Ingolstat von des benanten pildes wegen fürpas ewiglich haiss und genant werd zu der schönen unser Frauen und auch das dasselb pild ewiglich dapei beleib ...". Es zeigte Maria in einer Laube, vor der Karl VI. von Frankreich und seine Gemahlin Isabeau, die Schwester Ludwigs des Gebarteten, knieten. Eine spätere Kopie aus Holz befindet sich in der Schatzkammer. Das Bild Marias auf dem Thron erscheint auch im Wappen der später gegründeten Universität und ziert noch heute das Siegel der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Das Bildwerk selbst wurde 1801 zerschlagen. Die Teile wurden den fürstlichen Kommissären aus München abgeliefert. Die Ingolstädter nannten die Kirche früher die „Obere Pfarr", Bischof Michael Rackl von Eichstätt verfügte im Jahr 1947, die Frauenkirche solle den Titel „Münster" erhalten und im amtlichen kirchlichen Sprachgebrauch „Liebfrauenmünster" genannt werden.