Das Casino der Roseninsel und ihre Könige - Reiser Rudolf
 

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Das Casino der Roseninsel und ihre Könige

Autor Reiser Rudolf
Verlag MünchenVerlag
Seiten 109
Regierungsbezirk Oberbayern
Suchbegriff Casino, Roseninsel
Buchart Broschüre
ISBN 3934036325
Erschienen2000 (München)

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Die königliche Villa auf der Roseninsel im Starnberger See, die der Bayernkönig Maximilian II. in den Jahren von 1851 bis 1853 von seinen Architekten Franz Jakob Kreuter und Eduard Riedel bauen ließ, gleicht einer Sphinx. Je näher man sie betrachtet, desto mehr Rätsel gibt sie auf.
Was sollen an Wänden und Decken die griechisch-römischen Göttinnen und Grazien, die Hören und Mänaden, die Nymphen und Nereiden? Sie und ihre männlichen Begleiter, die Tritonen und der leierzupfende Apollon, der weinselige Bacchus und seine Bacchanten, schmücken sich mit ihren bekannten und weniger bekannten Attributen, sind kaum bekleidet und treten in einem total verschlüsselten Umfeld auf.
Kaiserin Sissi, Zarin Maria Alexandrowna und Richard Wagner, die das Haus besuchten, und die Künstler, allen voran Klenze und Kreuter. wußten um die Bedeutung der meisten, wenn nicht gar aller Symbole. Heute kann fast niemand mehr etwas mit dem farbenprächtigen, nach Art des Playboy gestalteten Genre anfangen.
Dabei gehört die Villa im zweitgrößten bayerischen See zu den schönsten Idyllen im kunstüberfluteten Freistaat. Der grandiose Park am Westufer, vom berühmten Peter Joseph Lenne angelegt, die bunte und bizarre Vogelwelt, das tiefblaue Wasser und der phantastische Blick auf die Berge erheben denTopos zu einem wahrhaft königlichen Tusculum. Vor allem der Freskenzyklus im und am Schlößchen birgt Geheimnisse über Geheimnisse.
Zur Entzifferung der Bilder sind mehrere Schlüssel notwendig. Ich glaube, sie in Rom, Pompeji, Desenzano, Stuttgart, Mantua und Ismaning gefunden zu haben. Nur mit ihnen jedenfalls konnte ich Schritt für Schritt das Geheimnis des Eiland-Refugiums lüften.
Und welch unerwartete Mysterien drängen an die Oberfläche! Sie beireffen vor allem den in vielerlei Hinsicht unglücklichen Bauherrn Maximilian, der von 1848 bis 1864 König von Bayern war, und seinen Nachfolger Ludwig II., den »Märchenkönig«, dem wir mit diesem Buch wieder ein Stück seiner unergründlichen Gedankenwelt entreißen können.

  • Vorwort
  • »In meinem Geburtsjahr zeigte sich ein Komet«
  • Höhenrausch mit Adler und Schwan
  • Maximilian taucht als Zierfisch auf
  • Prachtvolle Figuren und Frisuren
  • Mit einem ungarischen Backfisch im Bad
  • Der Architekt und das Haus Wittelsbach
  • Feucht-fröhliches Bacchanal im Erdgeschoß
  • »Der schlechteste Kerl in meinem Staate«
  • Der Mond hält seine Wacht
  • »Wird derselbe als ein Schwindler bezeichnet...«
  • Gefieder mit »hornähnlichen Ohrfedern«
  • »Ruhmvoll durch die zwölf Monde...«
  • Olympische Stimmung im Obergeschoß
  • Stengelloser Enzian für die Sommergöttin
  • Eine nackte Königin
  • Die Familiensaga imTympanon
  • »Im Indianerkostüm des letzten Mohikaners«
  • Zarin und Zimmermann
  • Literatur
  • Epilog
  • Register

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