»Nächster Halt: Lehel! « So dröhnt es aus dem Lautsprecher, als die U-Bahn sich dem Untergeschoß des Sankt-Anna-Platzes nähert. Und diese Ankündigung erfolgt neumünchnerisch, also nach der Schrift. Hell und gedehnt klingt das geschlossene »e« in der ersten Silbe, die zweite Silbe des Stadtteilnamens leitet ein Hauchlaut ein, so wie es eben das Schriftbild nahelegt. Schließlich gibt es nicht mehr viele, und ihre Zahl schrumpft täglich, die noch wissen, daß das Lehel an die vierhundert Jahre ein 1 üchl war, ehe die Eingeborenen von den Hinzugekommenen phonetisch überstimmt wurden. Dabei weiß jeder, der des Bairischen halbwegs mächtig ist, daß man hierzulande »zaach« am Althergebrachten festzuhalten pflegt und der allzu saloppe Umgang mit überlieferten Werten einen »gaachen« Zorn auslösen kann.
Aber was will man machen? Alles unterliegt dem Wandel. Immer verändert die Sprache ihre Laute imd Begriffe, verläßt gewohnte Bahnen, tauft die I )inge um. Vor allem in Zeiten einer nie gekannten Mobilität und Medienbeeinflussung. Da kann es schon vorkommen, daß die Gegend, in der man geboren und aufgewachsen ist, mit einem Mal fremd klingt.
Aber ich bin sicher, daß mancher das Lehel wieder zum Lächl machte, wüßte er nur ein wenig mehr von dessen Ursprüngen.
- Leheler oder Lächler?
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- Werdegang des Lehels im Überblick
- Bevölke rungs entwicklung
- Literaturverzeichnis